Schweiz

14 Verletzte nach Brand in Spreitenbach: Diese Informationen sind bisher bekannt

Grosseinsatz

14 Verletzte nach Hausbrand in Spreitenbach – was wir wissen und was nicht

09.07.2024, 09:44 Uhr
· Online seit 08.07.2024, 12:57 Uhr
In der Nacht auf Montag ist in einem Wohnblock ein Brand ausgebrochen. Wegen der starken Rauchentwicklung musste das Gebäude evakuiert werden. 14 Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Wie hoch der Sachschaden genau ist, ist derweil noch unklar. Eine Übersicht.

Quelle: Tele M1 / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Was ist passiert? 

In Spreitenbach ist es am Montagmorgen an der Bahnhofstrasse zu einem Grosseinsatz gekommen. Im Erdgeschoss eines Wohnblocks ist ein Brand ausgebrochen. Wegen der starken Rauchentwicklung musste das Gebäude evakuiert werden. Insgesamt 45 Bewohnende mussten in Sicherheit gebracht werden. 14 Personen wurden verletzt, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt. Eine davon schwer, sie wurde mit einem Helikopter ins Spital geflogen. Vor Ort hätten die Einsatzkräfte den Brand im Wohnblock entdeckt, erklärt Corina Winkler, Sprecherin der Kantonspolizei Aargau, gegenüber Tele M1. Er konnte zwar rasch gelöscht werden, die Rauchentwicklung war jedoch problematisch.

Quelle: Tele M1/ Corinne Bürki / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Wo brach das Feuer aus?

Laut Daniel Wiederkehr, Kommandant der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen, trafen die Einsatzkräfte vor Ort auf einen Brand im Eingangsbereich des Wohnblocks. Innerhalb von zwei Minuten sei er gelöscht gewesen. Das Problem sei jedoch, dass der Rauch durch das ganze Treppenhaus gezogen sei. Manche Bewohnende seien aus ihren Wohnungen ins Treppenhaus oder in den Estrich gegangen, weil sie sich in Sicherheit bringen wollten. Dabei setzten sie sich dem Rauch aus.

Was passiert mit den Bewohnern und Bewohnerinnen?

Gemeindepräsident Markus Mötteli erklärt, dass die unverletzten Evakuierten in der Turnhalle betreut würden. Laut der Polizei betraft dies 31 Personen. Die Gemeinde will die Betroffenen nun weiter unterstützen. Sollten Wohnungen nicht mehr bewohnbar sein, wird für die Betroffenen eine Alternative gesucht. Ein Angehöriger einer Bewohnerin erzählt gegenüber Tele M1, dass seine Mutter gemeinsam mit weiteren Personen im Estrich Schutz gesucht hatte. Sie habe sich mit einer schwangeren Frau und einem Familienvater in Sicherheit bringen wollen. Doch die Tür im Estrich sei verschlossen gewesen, während der Rauch die Luft füllte. «Sie waren in Panik, alle schrien», berichtet der Mann. Er sei währenddessen mit seiner Mutter am Telefon gewesen. Der Familienvater habe schliesslich die Glastür mit einem Hammer eingeschlagen, um nicht zu ersticken. Zehn Minuten später hätten sie das Haus verlassen können. Seine Mutter habe anschliessend Atembeschwerden gehabt und werde nun in der Turnhalle betreut. Eine weitere Bewohnerin erklärt, dass sie durch den Feuermelder auf den Brand aufmerksam gemacht wurde. Sie habe schliesslich das Fenster geöffnet und den Rauch gesehen. «Da habe ich schnell wieder das Fenster zugemacht», sagt sie weiter. Mittlerweile konnten die Menschen wieder in die Wohnungen zurück, die bewohnbar sind.

Warum wird der Vermieter und die Hausverwaltung kritisiert?

Mehrere Mieterinnen und Mieter kritisieren die Hausverwaltung und den Vermieter. «Seit Wincasa die Immobilie vor zwei Jahren übernommen hat, fehlt uns der Schlüssel für den Notausgang», so ein Bewohner gegenüber «20 Minuten». Dieser Schlüssel diene den Mietenden der oberen Stockwerke dazu, im Notfall über das Dach in ein anderes Treppenhaus flüchten zu können. Eine weitere Anwohnerin bestätigt das Problem. «Ich habe gesehen, wie die Bewohner im brennenden Block wegen des starken Rauchs nicht nach unten flüchten konnten. Als sie nach oben gingen, konnten sie wegen der verschlossenen Fluchttür nicht auf das Dach, um sich zu retten.»

Gemäss ihren Informationen habe die Feuerwehr den Personen rechtzeitig helfen können. Die Verwaltung habe im Brandfall empfohlen, dass die Bewohner die Treppe verwenden. «Wenn es im Eingangsbereich brennt, können wir nicht die Treppen hinablaufen. Wir können auch den Lift nicht benutzen», zitiert der «Blick» eine betroffene Person. «Zum aktuellen Zeitpunkt können wir uns zum Brand nicht äussern», heisst es in einer schriftlichen Mitteilung der Hausverwaltung gegenüber Tele M1. «Weiter gibt es für Notfälle, wie wir am Montagfrüh einen hatten, einen Schlüsselkasten, den man einschlagen muss. Dieses Schutzkonzept entspricht den Vorgaben der Behörden und wurde durch Feuerwehr und Feuerpolizei abgenommen. Der vorgeschriebene Schlüsselkasten wie auch der Schlüssel waren in der Liegenschaft vorhanden», heisst es in der Stellungnahme weiter. 

Wie sieht es aktuell im Wohnblock aus? 

Die Schäden im Inneren des Wohnblocks sind verheerend. Ein Rollator und ein Trottinett sind verkohlt, der Eingang zerstört. «Wieso passiert so etwas? Irgendjemand muss etwas gemacht haben. Es hat ja keine Wohnung gebrannt, sondern der Hauseingang bei den Kinderwagen, und diese brennen ja kaum von alleine», fragt sich eine Bewohnerin.

Ist die Brandursache bekannt?

Derzeit ist die Brandursache noch unklar. Gemäss ersten Erkenntnissen der Feuerwehr ist der Brand im Treppenhaus ausgebrochen. Im Zuge der Ermittlungen sucht die Polizei noch nach Zeugen. Wie hoch der Sachschaden ist, kann aktuell nicht gesagt werden.

Der Beitrag von Tele M1 im Video:

veröffentlicht: 8. Juli 2024 12:57
aktualisiert: 9. Juli 2024 09:44
Quelle: ArgoviaToday

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