Schweiz

Auch beim 2. Mal kein Glück: «Säntis»-Bergung definitiv gescheitert

Bodensee

Auch beim 2. Mal kein Glück: «Säntis»-Bergung definitiv gescheitert

26.05.2024, 18:07 Uhr
· Online seit 26.05.2024, 10:34 Uhr
Die Bergung des Dampfschiffes «Säntis» im Bodensee ist am Sonntagmittag gescheitert. Bremsen der Seilwinde, welche die Bergungsplattform zum Schiff auf dem Grund des Sees hätten hinunterlassen sollen, hielten nicht. Es ist bereits der zweite missglückte Versuch, das versenkte Passagierschiff zu bergen.

Quelle: Blick TV / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Die Bergung des Dampfschiffs «Säntis» vom Grund des Bodensees hat begonnen. Das versenkte Schiff sollte am Sonntag bis auf 12 Meter unter der Wasseroberfläche angehoben werden. Es kam jedoch zu Problemen.

Im Livestream von «Blick TV» war zu sehen, wie gegen 10.30 Uhr Hektik ausbrach. Seile rauschten im Eiltempo nach unten. Ein Experte sagte auf «Blick TV» bereits, dass das Projekt für diesen Tag «gestorben» sei. Im Verlauf des Sonntagmorgens hatten sich die Verantwortlichen aber noch zuversichtlich gezeigt.

Plattform zerstört

Doch um den Mittag war klar: Die Bergung ist gescheitert. Die Bergung ging schief, weil die Bremsen der Seilwinde, welche die Bergung-Plattform zum Schiff auf dem Grund des Bodensees hätte hinunterlassen sollen, nicht hielten, wie Paganini erklärte. Mit den mit Luft gefüllten Hebesäcken an der Platttform hätte das Schiff später kontrolliert aufsteigen sollen.

Es sei traurig, dass das Projekt an der Seilwinde gescheitert sei, die sie extra dafür gebaut hätten, sagte Paganini. In der Tiefe sehe es schlimm aus: Schläuche seien gerissen, Träger gebrochen und die Bergungsplattform damit unbrauchbar. Für ihn und den Verein, der 2023 wurde, um das Dampfschiff zu bergen, sei das ein «Riesenverlust». Jetzt bleibe ihnen nichts anderes übrig, als das «Chaos» aufzuräumen.

Bereits im April mit Problemen

Nach ursprünglichem Plan sollte das Dampfschiff durch Tragseile mit Hebe-Säcken kontrolliert aufsteigen und dann unter der Regie des Vereins abgeschleppt werden. Es sollte vor Romanshorn TG zunächst in zwölf Metern Tiefe abgesetzt werden und später mithilfe der Hebe-Säcke an die Oberfläche gebracht werden. Das Schiff sollte dann konserviert und eventuell ausgestellt werden.

Ein erster Versuch, das versenkte Passagierschiff zu bergen, war Mitte April wegen technischer Probleme gescheitert. Damals riss unter anderem ein Seil. Zudem mussten am Tauchroboter technische Teile ausgewechselt werden. Das Thurgauer Amt für Umwelt verlängerte in der Folge die Bewilligung für die Bergung des Dampfschiffs-Wrack im Bodensee.

Schiff wurde 1933 versenkt

Der Schiffsbergeverein wurde im Jahr 2023 gegründet. Seit dem erfolgreichen Crowdfunding für die Bergung des Dampfschiffs laufen die Vorbereitungen für die Aktion auf Hochtouren. Der Verein ist gemeinnützig und hat über 40 Mitglieder. Insgesamt sind für die Bergung bisher gut 250'000 Franken zusammengekommen.

Die «Säntis» wurde im Mai 1933 versenkt, weil sie nicht mehr fahrtauglich war. Sie liegt in der Seemitte zwischen Romanshorn und Langenargen (D). Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen. Das 49 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs und konnte 400 Passagiere befördern.

(sda)

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veröffentlicht: 26. Mai 2024 10:34
aktualisiert: 26. Mai 2024 18:07
Quelle: FM1Today

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