Roman Josi unterstreicht in Prag eindrücklich, dass er einer der besten Offensivverteidiger der Welt ist. Gegen die Dänen fing er in der 18. Minute an der gegnerischen blauen Linie den Puck ab, zog vors Tor und liess den dänischen Keeper Frederik Dichow im Stile eines Topstürmers aussteigen. Nur wenige erkennen die offenen Räume dermassen gut wie der 33-jährige Berner.
Josi hatte schon beim 1:0 von Nico Hischier (5.), der zum fünften Mal an diesem Turnier erfolgreich war, den Stock im Spiel. Damit hält er nach fünf Partien bei drei Toren und sieben Assists, womit er die Skorerliste anführt.
4:0 nach 24 Minuten
Patrick Fischer hatte im Vorfeld der Partie gesagt, dass er noch Optimierungsmöglichkeiten bei der Linienzusammenstellung sehe. So rückte Nino Niederreiter anstelle von Christoph Bertschy an die Seite von Nico Hischier und Kevin Fiala. Letzterer erzielte nach 39 Sekunden im Mitteldrittel mit dem neunten Powerplay-Treffer der Schweizer an diesem Turnier das 3:0 und doppelte in der 24. Minute mit dem 4:0 nach. Damit hat der Stürmer der Los Angeles Kings, der nach der verfrühten Geburt seiner Tochter am Montag zur Mannschaft gestossen war, nach drei Partien ebenso viele Tore auf dem Konto.
Nach dem 3:0 war der Widerstand der Dänen vor 17'225 Zuschauern gebrochen - nach dem ersten Drittel lautete das Schussverhältnis noch 6:6. In der Folge konnten die Schweizer schalten und walten, wie sie wollten. Das 6:0 (43.) gelang Calvin Thürkauf in Unterzahl. Höher als 8:0 hatten die Eisgenossen letztmals an der WM 2019 gegen Italien (9:0) gewonnen.
Schon in den vorangegangenen zwei WM-Duellen gegen Dänemark 2021 in Riga (1:0) und 2022 in Helsinki (6:0) waren die Schweizer ohne Gegentor geblieben. In Prag spielten sie nach dem 3:0 gegen Grossbritannien am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge zu Null. Leonardo Genoni benötigte für seinen Shutout 17 Paraden.
Nach dem 20. Sieg in den letzten 21 Vorrundenspielen an einer WM ist klar, dass die Schweizer die Gruppe A in Prag mindestens auf dem 3. Platz abschliessen werden. Der nächste Gegner ist am Sonntagabend Titelverteidiger Kanada.
Telegramm und Tabelle:
Dänemark - Schweiz 0:8 (0:2, 0:3, 0:3)
Prag. - 17'225 Zuschauer. - SR Hribik/Kaukokari (CZE/FIN); Hynek/Wyonzek (CZE/CAN). - Tore: 5. Hischier (Fiala, Josi) 0:1. 18. Josi 0:2. 21. (20:39) Fiala (Ambühl, Hischier/Ausschluss Olesen) 0:3. 24. Fiala (Hischier) 0:4. 34. Senteler (Simion) 0:5. 43. Thürkauf (Unterzahltor!) 0:6. 46. Bertschy (Scherwey, Thürkauf) 0:7. 55. Scherwey (Bertschy, Kukan) 0:8. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Dänemark, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Dänemark: Dichow (40. Seldrup); Bruggisser, Jensen; Markus Lauridsen, Lassen; Larsen, Oliver Lauridsen; Koch; Andersen, Wejse, Poulsen; Olesen, Mölgaard, Aagaard; Blichfeld, Russell, Storm; Scheel, True, From; Schultz.
Schweiz: Genoni; Glauser, Josi; Kukan, Siegenthaler; Loeffel, Marti; Jung; Bertschy, Thürkauf, Scherwey; Niederreiter, Hischier, Fiala; Kuraschew, Jäger, Andrighetto; Simion, Senteler, Herzog; Ambühl.
Bemerkungen: Schweiz ohne Haas (angeschlagen), Schmid, Fora (beide angeschlagen) und Berra (Ersatzgoalie). - 32. Pfostenschuss Loeffel. 41. Tor von From aberkannt. - Schüsse: Dänemark 17 (6-4-7); Schweiz 29 (6-15-8). - Powerplay-Ausbeute: Dänemark 0/2; Schweiz 1/5.
1. Schweiz 5/14 (24:8). 2. Tschechien 5/12 (19:9). 3. Kanada 4/11 (20:10). 4. Finnland 4/7 (14:5). 5. Dänemark 6/6 (14:26). 6. Österreich 5/4 (15:24). 7. Norwegen 5/3 (9:19). 8. Grossbritannien 4/0 (5:19).
(sda)
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