Liebe Lena, es ist offiziell: Meine Mutter hat mehr Sex als ich. Diesen für sie durchaus wunderbaren Fakt hat sie mir gestern ungefragt mit viel Anlauf an den Grind geschmissen.
Bevor ich diese Info irgendwie verdauen konnte, holte sie zur nächsten Runde aus. Ob ich auch finde, dass der Sex erst ab 30 so richtig super wird, die Orgasmen krass, und dass Frau viel einfacher kommt. Und ob ich glaube, dass es daran liegt, dass wir unseren Körper so gut kennen «im Alter». «Überleg mal Schatz, wie oft du bis 30 masturbiert hast, soll sich ja lohnen!?», sagte sie und lachte.
Ich fands null lustig.
Ich finds immer noch nicht lustig.
In meiner Welt haben Eltern keinen Sex. Ausser dieses eine Mal im Suff, als wir entstanden sind vielleicht.
Bin ich prüde, Lena? Oder bin ich einfach so underfucked, das mich das Sexleben meiner Mutter zusätzlich abfuckt?
Apropos fucking Fuck alles: Ich habe überlegt, wann ich das letzte Mal Sex hatte. Dieses Jahr zum Beispiel hatte ich noch keinen. Ausser eben den mit mir selber. Den mir meine Mutter nun möglicherweise versaut hat.
Das letzte Mal, dass mir ein Kerl das Höschen vom Leibe riss, war an Silvester. Weisst du noch? Das war Mick. Oder Mike. So genau weiss ich es auch nicht mehr. Ich weiss auch nicht mehr, ob es super war. Oder gut. Oder gar nicht sooo gut. Aber es war Sex. Und geküsst hat er toll. Ein bisschen schade ist es, dass er sich ohne Nummerntausch aus dem Staub gemacht hat.
Oh Gott.
Meinst du er ist abgehauen, weil ich schlecht im Bett bin? Bin ich also nicht nur prüde in Sachen Mutter-Sex, sondern auch selber eine Null? Das wäre schade. Zumal ich mir stets sicher war, dass ich eine Sex-Queen sein kann, wenn ich will.
Schau, man kanns drehen, wie man will: Manchmal nervt Sex noch mehr, als dass kein Sex nervt.
Ich hätte dennoch gerne mal wieder welchen.
Und wenn wir schon bei Wünschen sind: Kennt jemand einen guten Mundkorb für Mütter?
Und nun sag mir, Lena, was machen dein Leben und deine Libido? Und dann sag mir: Findest du den Sex ab ü30 anders als den Sex u30?
Fühl dich geherzt,
deine Lucy