Grenzwertige Szenen sollen sich unlängst am Zoll am Bahnhof in Konstanz abgespielt haben. Das berichtet «20 Minuten» online. Offenbar wollte eine Schweizerin am letzten Donnerstagnachmittag dort eingekaufte Ware abstempeln lassen, um sich die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen zu können. Gängige Praxis, wie Einkaufstouristinnen und -touristen wissen. Anschliessend wollte sie mit dem Zug retour nach Winterthur fahren.
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Nur: Beim Warten vor dem Zollbüro wurden sie und andere Grenzgänger von Zollbeamtinnen darauf hingewiesen, dass erst zehn Minuten vor Abfahrt des Zugs abgestempelt werden könne. Sie habe von einer solchen Regelung noch nie etwas gehört, empört sich die Lesereporterin gegenüber «20 Minuten». Eine der Beamtinnen soll gar gesagt haben: «Die Schweizer müssen das endlich mal lernen.» Der Zapfen war damit ab, der Unmut gross. Die Grenzgängerinnen und Grenzgänger hätten sich schikaniert gefühlt und ihre Zugverbindungen nur mit Mühe erreicht, so die Frau weiter.
Auf Rückfrage von «20 Minuten» hiess es vom Hauptzollamtes in Singen (D), es gebe keine explizite «10-Minuten-Regel» – aber die Zollbeamten müssten nachvollziehen können, dass der Einkauf zu einem bestimmten Zeitpunkt getätigt worden sei. Immerhin bestätigten diese mit dem Stempel die rechtmässige Ausfuhr in die Schweiz. In der Regel liefe alles harmonisch ab, heisst es aus Singen weiter.
Die Gemüter haben sich seit Donnerstag offenbar wieder beruhigt: Beschwerden sind beim Hauptzollamt bisher nicht eingegangen.
(«20 Minuten»/sch)