Allerdings seien auf dem Weg dahin Unsicherheiten wie Russland, China, die Inflation und das Zinsumfeld nur schwer einzuschätzen, erklärte Gottstein. Das Jahr 2022 werde für die CS zu einem Übergangsjahr, bekräftigte der Manager entsprechende Aussagen bei der Präsentation der Jahresergebnisse.
Risiko gehört zum Banking
Risiken seien reduziert worden und so habe auch die Ertragsbasis abgenommen. «Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und den Boden finden sowie in disziplinierter Art und Weise wieder auf einen langfristigen Wachstumskurs kommen», sagte Gottstein. Und man werde dank der Verlagerung in Richtung Wealth Management weniger Schwankungen ausgesetzt sein.
Vor Ausrutschern sei eine Bank nie frei, fuhr er fort. «Banking per se ist ein Geschäft, in dem man Risiken managt.» Gefragt seien Verantwortungsbewusstsein und Disziplin.
Frust über Aktienkurs
Frustriert äussert sich Gottstein im Interview zum nach wie vor sehr tiefen Aktienkurs der Bank. «Ich glaube, dass wir substanziell unterbewertet sind. Dass dies Übernahmefantasien auslösen kann, ist weder neu noch überraschend.» Jedoch sei die Übernahme einer systemrelevanten Bank nicht ganz einfach und die CS wolle ihre Stärken selbst ausspielen, national und auch international.
Mit dem neuen Verwaltungsratspräsidenten Axel Lehmann sieht sich Gottstein auf einer Linie: «In strategischen Fragen stimmen wir 100 Prozent überein und konzentrieren uns auf die Implementierung der neuen Strategie.» So sei etwa die Rückkehr zu einer effektiven Corporate Governance sehr wichtig, bei der der CEO die Geschäfte führe und der Verwaltungsratspräsident die Gesamtverantwortung habe.