Kürzlich landete der italienische Minister Matteo Salvini in einem Schweizer Supermarkt – und erlebte dort einen kulinarischen Schrecken. In einem Regal entdeckte er Produkte aus Heuschrecken. Genauer gesagt handelte es sich um einen Insekten-Snack aus der Heuschrecke namens Locusta Migratoria.
Zu einem Foto eines Produkts namens «Alpine Insect Snack», das er auf Social Media postete, schrieb er: Ich bin ein echter Demokrat. Wer sich mit Würmern und Heuschrecken vollstopfen will, soll das nur tun. Aber nervt niemanden damit, der lieber gesund und italienisch isst, wie es uns unsere Grosseltern und Eltern gelehrt haben.»
«Das ist wirklich der Gipfel»
Der Post des Lega-Politikers und Ministers für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität hat auf Instagram und Facebook insgesamt fast 3000 Kommentare hervorgerufen. Zahlreiche User machen sich lustig über Salvinis Botschaft. «Unser Transportminister beschäftigt sich damit, was sie in der Schweiz essen, da ist wirklich der Gipfel», schreibt ein User. Ein weiterer doppelt nach: «Matté, wir haben Dritt-Welt-Eisenbahnen und du denkst an die Heuschrecken.»
Ein User spottet über Salvinis Lob für die Esskultur der Grosseltern und Eltern: «Unsere Grosseltern assen noch Katzen.» Andere Personen fragen, wer ihm denn vorgeschrieben habe, Insekten zu essen. Jeder könne doch frei entscheiden, was er essen wolle.
«Mehrheit der Schweizer isst das nicht»
Ein User stellt klar, dass es sich beim Foto lediglich um eines aus einem Supermarkt handle. Ein solcher biete viele Lebensmittel und auch nicht traditionelle an. «Sicherlich gibt es jemanden, der dieses Zeug isst ... aber die Mehrheit der Schweizer sicher nicht!!!» Ein User bestätigt: «Ich war schon oft in der Schweiz und belieferte dort auch Restaurants, aber Insekten sah ich dort nie.»
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Tatsächlich konnte sich der Insekten-Food in der Schweiz nicht durchsetzen. 2019 erreichte der Absatz laut «SonntagsZeitung» mit 420'000 Franken Umsatz die Spitze, allerdings auf einem tiefen Niveau. Ein Jahr später brachen die Einnahmen des Schweizer Detailhandels mit Insekten um einen Drittel ein.
2021 nahm die Migros getrocknete Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken aus dem Regal. Coop hielt dagegen an Spezialitäten wie Mehlwurm-Burger und Proteinriegel aus Grillenpulver fest. Gut möglich ist deshalb, dass Mattteo Salvini sein Ekel-Erlebnis in einer Coop-Filiale hatte.