2,2 Millionen Menschen in der Schweiz leiden an Herzkreislaufkrankheiten, Übergewicht, Diabetes oder Krebs, wie die Allianz «Ernährung Gesundheit» am Dienstag in Bern festhielt. Als Ursache würde Zucker eine wichtige Rolle spielen und entsprechend zu hohen Gesundheitskosten beitragen. Die genannten Krankheiten würden nämlich 80 Prozent dieser Kosten verursachen.
Jedes sechste Kind in der Schweiz ist zu dick
Den grössten Anteil am Zuckerkonsum haben demnach Süssgetränke und Süssigkeiten mit schätzungsweise 85 Prozent oder 85 Gramm pro Person am Tag. Verschärft wird das durch das Suchtpotenzial des Zuckers, da dieser auf das Belohnungszentrum des Gehirns wirkt. Die bereits bestehenden, freiwilligen Massnahmen gegen den Zuckerkonsum seien zu wenig, so die Allianz.
Gerade bei Kindern sei Zuckerkonsum problematisch. Jedes sechste Kind leidet in der Schweiz an Übergewicht, in bildungsfernen Schichten jedes dritte. Gemäss einer Erhebung entsprechen 94 Prozent der auf Kinder ausgerichteten Lebensmittel nicht den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Kein Zucker für Babys und in Schulen
Die Allianz fordert den Verzicht auf Zucker und Süssstoffe in Lebensmitteln für Babys sowie eine Zuckerbegrenzung und einen Süssstoff-Verzicht in Produkten für Kinder. Schulen und Tagesstrukturen sollten keine Süssgetränke und -speisen servieren.
Zudem verlangt die Allianz ein Werbeverbot für stark zuckerhaltige Produkte, die sich an Kinder richten, keine Aktionsangebote für Süssgetränke und keine gesundheitlichen Anpreisungen für Lebensmittel mit Zucker.
Süssgetränke sollen besteuert werden
Darüber hinaus soll der Staat eine Steuer auf Getränke mit Zucker oder Süssstoffen erheben. Die Lebensmittelbezeichnung Nutri-Score soll auf allen Produkten stehen und der Zugang zu Obst und Gemüse erleichtert werden.
Zur Allianz gehören knapp 50 Organisationen, etwa die Stiftung für Konsumentenschutz, die Krebsliga, der Kinderärzte und Zahnärzte-Verband, Diabetes-Vereinigungen und kantonale Rot-Kreuz-Sektionen.
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(sda/red.)