Schweiz

Sarco: Umstrittene Sterbekapsel soll das erste Mal eingesetzt worden sein

Schaffhausen

Amerikanerin (64) begeht in Sterbekapsel Sarco Suizid

24.09.2024, 19:11 Uhr
· Online seit 24.09.2024, 10:51 Uhr
Die Sterbekapsel Sarco wurde am Montag in Schaffhausen das erste Mal eingesetzt. In diesem Zusammenhang hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen gegen mehrere Personen ein Strafverfahren eröffnet und mehrere Personen verhaftet.
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Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sagte am Montagabend in der Fragestunde des Nationalrats noch, dass die umstrittene Sterbekapsel Sarco in der Schweiz nicht rechtskonform sei. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, ist, dass die Sterbekapsel am Montag das erste Mal wohl auf Schweizer Boden eingesetzt worden war.

Wie die Schaffhauser Polizei schreibt, wurde die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen am Montag um 16.40 Uhr von einer Anwaltskanzlei orientiert, dass am Nachmittag bei einer Waldhütte in Merishausen ein begleiteter Suizid mit der Kapsel Sarco stattgefunden habe. Laut «NL Times» handelt es sich bei der Person, die in der Kapsel den Tod fand, um eine 64-jährige Amerikanerin.

Tod unter freiem Himmel

Florian Willet, Co-Vorsitzender der Last Resort Association, war als einzige Person beim Suizid dabei, wie «Blick» schreibt. Das Ableben der Frau habe unter freiem Himmel stattgefunden und sei «friedlich, schnell und würdevoll» gewesen. Die Frau litt seit vielen Jahren an einer schweren Immunschwäche.

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In der Folge rückte die Schaffhauser Polizei inklusive dem Kriminaltechnischen Einsatzdienst und die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen an den Tatort aus. Zusätzlich wurden Spezialistinnen und Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich (FOR) und des Instituts für Rechtsmedizin Zürich (IRMZ) aufgeboten. Die Suizidkapsel Sarco wurde sichergestellt und die verstorbene Person zur Obduktion in das IRMZ gebracht. Zudem wurden mehrere Personen im Raum Merishausen in Polizeihaft versetzt. Die Staatsanwaltschaft prüft zudem die Verletzung von weiteren Straftatbeständen.

Quelle: Tele Züri / CH Media Video Unit / Kristina Andrianova

Philip Nitschke, Erfinder der Suizidkapsel, verteidigt die Aktion auf X. «Was die Schweizer Polizei nicht erwähnte, war, dass unter den Verhafteten der Direktor von The Last Resort, zwei Anwälte, die Rechtshilfe leisteten, und ein niederländischer Journalist, waren», schrieb er. Nitschke bezeichnete die Aktion als «idyllischen, friedlichen Tod in einem Schweizer Wald, bei dem The Last Resort mit Sarco einer Amerikanerin zum Tod verhalf, den sie sich gewünscht hatte».

(zor/oeb)

veröffentlicht: 24. September 2024 10:51
aktualisiert: 24. September 2024 19:11
Quelle: ZüriToday

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