Schweiz

Schweizer Mediennutzung: Instagram überholt Facebook und das Kino feiert ein Comeback

Mediennutzung

Instagram überholt Facebook und das Kino feiert ein Comeback

· Online seit 29.08.2023, 16:00 Uhr
Die Schweizer Medienlandschaft ist in Bewegung. Netflix und Youtube verlieren Marktanteile, dafür sind Podcasts im Aufwind. Auch klassische Medien wie Radio, Kino und Teletext legen wieder zu. Das zeigt die Studie Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien.
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Instagram legt im Vergleich zum Vorjahr um 150'000 User zu und ist neu die beliebteste Social-Media-Plattform der Schweiz mit 2,9 Millionen Nutzerinnen und Nutzern. Facebook verliert dagegen 180'000 User und kommt nur noch auf 2,8 Millionen. Tiktok wächst leicht und erreicht 1,1 Millionen Menschen. Twitter, nun mit dem neuen Namen X, verzeichnet nach einem geringen Verlust noch 740'000 User, wie die Interessengemeinschaft elektronische Medien mitteilt.

In der Schweiz nutzen laut Studie 4,8 Millionen Personen mindestens gelegentlich eine Social-Media-Plattform. Das entspricht 72 Prozent der Bevölkerung. Die Hälfte davon folgt Influencerinnen und Influencern, wobei die Mehrheit unter 40 Jahre alt ist. Leicht an Bedeutung gewinnt Social Shopping: 890'000 User kaufen mindestens gelegentlich etwas direkt aus einem Social-Media-Beitrag.

Netflix & Co. lassen Federn

Die US-Marktführer im Video-Streaming verlieren allesamt Marktanteile: Youtube büsst im Vergleich zum Vorjahr 370'000 Zuschauerinnen und Zuschauer ein (4,3 Millionen insgesamt), Netflix 300'000 (2,9 Millionen insgesamt). Disney+ hat nach leichtem Verlust noch 960'000 Nutzerinnen und Nutzer. Die weiteren ausländischen Anbieter haben alle relativ kleine Marktanteile.

Unter den Streaming-Anbietern aus der Schweiz liegen die Websites und Apps der SRG mit 4,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern klar an der Spitze. Blue+, ehemals Teleclub, hat 420'000 und MySports 340'000 User. Die Webseiten der privaten TV-Sender zählen zusammen 580'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Quickline TV und OnePlus, das Streaming-Angebot von 3+ und weiteren Sendern, haben beide knapp 200'000 User.

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Fast die ganze Schweiz schaut fern

Trotz viel Konkurrenz ist die Popularität des klassischen Fernsehens ungebrochen. Mit 6,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern schaut fast die ganze Schweiz TV. Damit ist das Publikum mehr als doppelt so gross wie bei Netflix. Zwei von drei Personen schalten täglich den Fernseher ein und auch bei jüngeren Personen ist TV beliebt: 3 von 4 Personen unter 30 Jahren schauen mindestens einmal pro Woche.

Der Fernseher bleibt mit knappem Vorsprung das wichtigste elektronische Gerät: 6,1 Millionen nutzen ein TV-Gerät und 6,0 Millionen ein Smartphone. An das TV-Gerät angeschlossen ist am häufigsten eine Blue TV-Box von Swisscom, gefolgt von der Sunrise TV-Box (inklusive UPC).

Kino, Radio und Teletext legen zu

Neben dem TV bleiben auch andere klassische Medien stark. Die Kinosäle füllen sich wieder: 3,2 Millionen Personen sind in den letzten sechs Monaten ins Kino gegangen. Das sind 570'000 mehr als im Vorjahr. Schweizer Kinos erreichten damit 92 Prozent der Vor-Corona-Besucherzahlen. Auch der Teletext bleibt erstaunlich populär, heisst es in der Studie: Die Nutzung steigt gegenüber Vorjahr um 520'000 Personen.

Insgesamt hören 5,1 Millionen Personen mindestens gelegentlich Audio-Streaming. Die Webseiten und Apps von SRF/RTS/RSI sowie Spotify sind hier die beliebtesten Plattformen. Doch das klassische Radio trotzt mit 190'000 neuen Hörerinnen und Hörer der Streaming-Konkurrenz. 6,1 Millionen Personen hören Radio, 59 Prozent davon täglich. Damit hat das Medium mehr als doppelt so viele User wie Spotify.

Auch die Beschaffung von Informationen über das Weltgeschehen wurde in der Studie untersucht. Schweizerinnen und Schweizer informieren sich demnach sehr oft auf Online-News-Portalen: 5,8 Millionen lesen mindestens gelegentlich News im Internet. 1,4 Millionen Menschen bezahlen für ein digitales News-Abonnement, wobei die Nutzung stark vom Einkommen abhängig ist.

(osc)

veröffentlicht: 29. August 2023 16:00
aktualisiert: 29. August 2023 16:00
Quelle: Today-Zentralredaktion

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