Schweiz

«Sie wurden noch gewarnt» – Suche nach den zwei Vermissten im Rhein erfolglos

Hohentengen (D)

«Sie wurden noch gewarnt» – Suche nach den zwei Vermissten im Rhein erfolglos

07.08.2024, 00:25 Uhr
· Online seit 06.08.2024, 19:06 Uhr
Am Sonntagabend sind gegenüber von Kaiserstuhl auf der deutschen Seite sechs Touristen und Touristinnen in den Rhein baden gegangen, obwohl sie nicht schwimmen können. Die Strömung riss alle sechs mit, vier konnten bisher gerettet werden. Trotz grosser Suchaktion fehlt von zwei Personen weiterhin jede Spur.

Quelle: Tele M1

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Am Dienstag sucht die Polizei weiterhin nach der vermissten Frau und der Jugendlichen im Rhein. Sie waren mit vier weiteren Nichtschwimmern bei Hohentengen-Herdern zwischen Eglisau und Kaiserstuhl ins Wasser gegangen und von der Strömung mitgerissen worden.

Am steilen Ufer verloren sie den Boden unter den Füssen und wurden von der Strömung in den Rhein gezogen. Familienangehörige eilten zur Hilfe und konnten vier Personen aus dem Wasser retten. Sie mussten medizinisch versorgt werden.

Familie wurde abgewiesen

Nora Petrovic musste die Grossfamilie am Samstag noch abweisen, weil sie keinen Platz mehr auf ihrem Campingplatz für die mehr als 20-köpfige Gruppe hatte. Sie sind dann im Campingplatz von ihrer Kollegin ein Stück flussaufwärts untergekommen. «Es war sehr warm. Die Betreiberin des anderen Campingplatzes hat sie noch gewarnt, sie sollen nicht in den Rhein, weil es sehr gefährlich ist. Aber sie gingen trotzdem runter, haben dort gespielt, wo es eigentlich nicht tief war», erklärt Nora Petrovic, Betreiberin Campingplatz Hohentengen, gegenüber Tele M1.

Laut der Freiburger Polizei konnten alle Personen nicht schwimmen. Eine 29-jährige Frau und ein 15-jähriges Mädchen werden immer noch gesucht. Auch Aargauer Rettungskräfte helfen bei der grenzübergreifenden Suche mit. Die Familie ist derweil immer noch auf dem Campingplatz in Hohentengen. Die Angehörigen wollen so lange bleiben, bis es Neuigkeiten zu den beiden Vermissten gibt, so ein Familienmitglied gegenüber einer Reporterin von Tele M1.

Suche eingestellt

Auch wenn offene Gewässer ruhig wirken, soll man die Gefahren nicht unterschätzen. «In einem Fluss verändert sich alles. Es hat Strömung, das Ufer fällt teilweise schnell ab. Das führt dazu, dass man sich mehr Gedanken machen muss, ob man sich in diesen Gewässern über Wasser halten kann», sagt Christoph Merki, Mediensprecher der Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG). Man solle sich deshalb an die Baderegeln halten und mindestens eine Schwimmhilfe dabei haben.

Der Vorfall beschäftigt die Bade-und Campinggäste in der Region. Die Suche nach den zwei Vermissten wurde vorerst bis zu neuen Erkenntnissen eingestellt. 

veröffentlicht: 6. August 2024 19:06
aktualisiert: 7. August 2024 00:25
Quelle: ArgoviaToday

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