Konkret weist die SNB für die Periode von Januar bis Juni 2022 einen Verlust von 95,2 Milliarden Franken aus, wie sie am Freitag mitteilte. Nach einem Verlust von 32,8 Milliarden im ersten Quartal kamen im zweiten Jahresviertel nochmals 62,4 Milliarden dazu.
Ganz überraschend kommt die Zahl nicht - mit einem hohen Verlust war gerechnet worden. Allerdings ist die Zahl noch etwas höher, als Ökonomen im Vorfeld geschätzt hatten. Es handelt sich auch um den grössten Verlust der SNB in ihrer über 100-jährigen Geschichte.
Grund für den riesigen Verlust ist vor allem die schwache Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Auf den hohen Reserven der SNB von aktuell gegen 1000 Milliarden Franken führen kleinste Bewegungen zu hohen Gewinnen oder Verlusten für die Nationalbank.
Nur kleine Gewinne auf Gold
Auf dem seit Jahren mengenmässig unveränderten Goldbestand gab es einen Bewertungsgewinn von 2,4 Milliarden. Aber auch dieser ist seit dem ersten Quartal (+4,2 Mrd) geringer geworden. Kaum mehr relevant ist das Ergebnis auf den Frankenpositionen: Die Notenbank erzielte darauf noch einen Gewinn von 35,1 Millionen Franken. Sobald die Negativzinsen wegfallen, werden diese ganz versiegen.
Die SNB betonte zwar wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
(sda/bz)