Welche Corona-Regeln gelten wo? Wie wird sich die Lage in der Ukraine entwickeln? Und werde ich überhaupt an mein Ferienziel kommen? Die aktuellen Unsicherheiten werfen bei Reiselustigen viele Fragen auf – und trüben nicht zuletzt die Vorfreude auf die langersehnten Sommerferien. Dies spüren auch die Reisebüros in der Region Zürich.
Zurzeit verunsichert Reisefreudige vor allem eins: die Flüge der Swiss, die wegen Personalmangel gestrichen wurden. Direkt betroffen sind etwa 10'000 Passagiere, die nun anderweitig an ihr Zielort reisen müssen.
«Die Verunsicherung ist gross. Wir hatten nach Bekanntgabe der Flugstornierungen der Swiss einige Anfragen von Kundinnen und Kunden, welche wissen wollten, ob ihre Flüge auch betroffen sind», sagt Christa Bühlmann, Co-Geschäftsführerin des Reisebüros Heggli Reisen weltweit in Kriens.
Steigende Preise...
Weiter trüben erhöhte Preise die Reiselust. So gaben in einer Umfrage des Branchenmagazins «Travel Inside» rund 70 Prozent der befragten Reisebüros an, dass die Sommerferien in diesem Jahr teurer werden. Markus Flick vom Reiseunternehmen Kuoni erklärte bereits Mitte April, dass der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland der Hauptgrund dafür seien.
... und Corona-Nachhallen
Neben überforderten Airlines und steigenden Preisen spiele nach wie vor auch Corona eine Rolle – oder zumindest das Nachhallen der Pandemie, sagt Christa Bühlmann. Dies vor allem bei «Reisenden, die nicht geboostert sind und deren Zertifikat in den nächsten Wochen ausläuft». Und dann gäbe es noch immer Länder mit Corona-Vorschriften oder speziellen Einreisebedingungen. Diese führe zu Verunsicherungen, weil oft nicht ganz klar sei, wo was gelte.
Italien und Stornierungsmöglichkeit im Trend
Aufgrund der politischen, wirtschaftlichen und coronabedingten Unsicherheiten berichten einige Reisebüros auch von einer erhöhten Nachfrage nach Stornierungsmöglichkeiten. Kundinnen und Kunden wollen flexibel sein, sollte sich die Lage verschlechtern.
Christa Bühlmann von Heggli Reisen weltweit stellt zudem fest: «Es werden Destinationen bevorzugt, die eine möglichst unkomplizierte Einreise ermöglichen. So sind Griechenland, Spanien und Italien diesen Sommer die absoluten Renner. Für Asien ist die Nachfrage immer noch sehr gering.»
Weiter nimmt das Krienser Reisebüro ein steigendes Bedürfnis der Schweizerinnen und Schweizer wahr, sich bei der Ferienplanung an ein Reisebüro zu wenden. "Viele sind es leid, stundenlang in der Hotline einer Airline zu hängen. Sie sind froh, wenn Sie einen lokalen Ansprechpartner haben, der sich Zeit für ihre Fragen rund um die Reise nimmt.»