In anderen Ländern gilt schon länger eine PS-Beschränkung. So dürfen Junglenkende in Italien im ersten Jahr nur mit Fahrzeugen mit maximal 75 PS rumkurven. In Kroatien gilt eine PS-Obergrenze sogar bis 25 Jahren. Erst danach dürfen junge Kroatinnen und Kroaten ein Auto über 102 PS fahren.
Eine solche Regelung soll nun auch in der Schweiz eingeführt werden. Die Leistungsbegrenzung gilt hierzulande schliesslich für Motorfahrräder schon.
Polizeimeldungen sprechen für die Motion
Bereits im Juni 2020 reichte die SP-Nationalrätin Gabriela Suter eine entsprechende Motion ein. Der Blick auf die Polizeimeldungen zeige, dass junge, meist männliche Fahrzeuglenkende regelmässig mit stark übersetzter Geschwindigkeit unterwegs seien.
Ihr Fehlverhalten sorge dafür, dass die Gruppe der Junglenkerinnen und Junglenkern in den Statistiken mit deutlich erhöhtem Unfallrisiko hervorsticht, so die Begründung für die Motion.
Verlängerte Ausbildungszeit für junge Menschen
Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung liegt das einerseits an der mangelnden Routine, andererseits an der Selbstüberschätzung sowie dem riskanteren Verhalten. Sind zusätzlich PS-starke Autos mit mehr Kraft und Geschwindigkeit im Spiel, steigt die Gefahr zusätzlich an.
Der Bundesrat schreibt in einer Stellungnahme dazu, dass eine PS-Beschränkung nicht hilfreich sei, um Unfälle zu reduzieren. Vielmehr setzte der Bundesrat auf eine verlängerte Ausbildungszeit von Fahranfängerinnen und Fahranfänger, die 2021 in Kraft trat.
In der ersten Woche der Sommersession soll der Nationalrat nun entscheiden, wie es damit weitergehen soll.
(roa)