Quelle: Leserreporter / ArgoviaToday / Lorenz Barazetti
Übergross und überbreit ist das gelbe Fahrzeug, das sich am Dienstag in der Mittagszeit durch die Bahnhofstrasse in Aarau pflügt. Die Fahrbahn auf der eigentlich breiten Strasse ist seit einem Jahr ziemlich schmal. Damals hatten der Kanton Aargau und die Stadt Aarau gemeinsam den Pilotversuch «Mitenand statt Gägenand» gestartet. Ein breiter Mehrzweckstreifen trennt die beiden Fahrbahnen seither, darauf können sich Fussgängerinnen und Fussgänger vor dem rollenden Verkehr in Sicherheit bringen, wenn sie die Strasse queren wollen. Die Pflanzenkübel mit allerlei einheimischem Grün sind zwar hübsche Zierde – aber wie im Video eines Leserreporters zu sehen offenbar auch Hindernis für Verkehrsteilnehmende.
Weder dem Werkhof Aarau noch der Kantonspolizei Aargau ist offenbar der umgemähte Kübel gemeldet worden, heisst es auf entsprechende Nachfrage von ArgoviaToday.
Nicht das erste (T)Opfer – Ersatz kostet rund 1500 Franken
Meldet sich die Verursacherin oder der Verursacher nicht, bleibt wohl der Kanton Aargau auf dem Schaden sitzen. Werkhofleiterin Regina Wenk meldet aber, Ersatz für den umgefahrenen Trog sei noch vorhanden. Inklusive Transport und Entsorgung des alten Trogs kostet das dann rund 1500 Franken. Ob die Töpfe auch schon mutwillig beschädigt worden sind, weiss die Werkhofleiterin nicht. Dass sie beliebte Fläche für den einen oder andern FCA-Sticker sind, ist aber immer wieder zu sehen.
Bereits ein Dutzend der Pflanzenkübel musste der Kanton in der seit einem Jahr dauernden Testphase der neuen Verkehrsführung an der Bahnhofstrasse ersetzen, sagt Manuel Kalt, Projektleiter Verkehrstechnik beim Kanton Aargau. Macht also rund 18'000 Franken, sollte jeder Ersatz 1500 Franken kosten. 35 Töpfe sind gemäss Kalt im Moment im Einsatz, nicht alle aber auf der Bahnhofstrasse selber, sondern beispielsweise auch beim Abzweiger zum Bahnhof. Auch dort sei es schon zu unerwünschten Begegnungen zwischen Autos und Töpfen gekommen, berichtet der Projektleiter weiter.
Massive Kritik für 1. Testphase
Der Test des in Aarau heiss diskutierten Verkehrsregimes wird derweil weitergeführt, die Auswertung startet aber bereits. Dafür nimmt der Kanton übrigens auch die Meinung der Verkehrsteilnehmenden und Anwohnenden per Online-Fragebogen auf. Bis zum definitiven Entscheid wird das aktuelle Verkehrsregime belassen. Im ersten Quartal 2025 soll es dann einen definitiven Entscheid über das zukünftige Verkehrsregime durch die Stadt und den Kanton geben. Im zweiten Quartal beginnt das Strassenbauprojekt zur Umgestaltung der Aarauer Bahnhofstrasse.
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Die 1. Testphase hatte bei vielen Verkehrsteilnehmenden bereits für massive Kritik gesorgt. Es kam besonders zu Beginn zu massivem Stau während den Hauptverkehrszeiten. Auch Fussgängerinnen und Fussgänger mussten sich an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Kanton und Stadt zeigen sich dennoch zufrieden. Gleichzeitig wurden noch während der Testphase Anpassungen in der Kasinostrasse vorgenommen.