Sieben Medaillen hat die Schweiz bisher an den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Sieben Mal glänzte die Schweizer Fahne im Hintergrund bei der Siegerehrung. Die Schweizer Fahne ist mit ihrer quadratischen Form eine Besonderheit. Einzig die Fahne des Vatikans ist neben der Schweiz ebenfalls quadratisch.
Die Gleichbehandlung an Olympischen Spielen
Dass die Schweizer Fahne quadratisch ist, sorgt international immer wieder für Schwierigkeiten. So wurde vor dem UNO-Hauptsitz in New York zeitweise eine rechteckige Fahne gehisst, bis die Schweiz intervenierte.
Beim UNO-Haupsitz in New York weht die Schweizer Fahne als einzige in quadratischer Form.
Bei internationalen Anlässen wie den Olympischen Spielen bestimmt das Protokoll, wie die Fahnen aussehen. So sorgte Roger Federers Auftritt bei der Eröffnungszeremonie in Peking 2008 teils für Aufsehen, da die Fahne rechteckig geschnitten war.
Roger Federer trug in Peking 2008 eine rechteckige Schweizer Fahne aufgrund der Vorschriften.
Die Schweizer Fahne scheint auch in Paris nicht immer quadratisch daherzukommen. So weht sie beispielsweise rechteckig vor dem Eiffelturm und auch auf dem Schweizer Boot bei der Eröffnungsfeier war sie nicht quadratisch.
Swiss Olympic bestätigt auf Anfrage, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) an den Olympischen Spielen stets eine rechteckige Fahne verwendet. Das sei im Sinne der Gleichbehandlung aller Länder. «Wir weisen das IOC regelmässig auf die richtigen Masse der Schweizer Fahne hin, das IOC verweist dann jeweils erneut auf die Gleichbehandlung», erklärt ein Sprecher von Swiss Olympic.
Die Schweizer Fahne neben den anderen Nationalflaggen vor dem Eiffelturm in Paris.
Nina Christen und Nino Schurter trugen die Schweizer Fahne bei der Eröffnungszeremonie auf dem Schweizer Boot.
Eine besondere Form mit genauen Massen
In der Schweiz wird eher der Begriff Fahne als Flagge verwendet. Das weisse Kreuz befindet sich immer zentriert in der Mitte. Die Abmessungen des Kreuzes und die rote Farbe sind genau festgelegt. So sind die Arme des weissen Kreuzes jeweils um einen Sechstel länger als breit. Der Farbton des Rots ist die Pantone-Farbe 485C.
Pantone ist ein Farbsystem, das 1963 eingeführt wurde und weit verbreitet ist. Es besteht aus einer umfangreichen Auswahl von standardisierten Farben, die über eine eindeutige Nummer und Bezeichnung verfügen – wie eben die Farbe 485C des Rots der Schweizer Fahne.
Die Geschichte der Schweizer Fahne
So wie man die Schweizer Fahne kennt, gibt es sie seit 1840. Historiker sind sich uneinig über den Grund für die rote Hintergrundfarbe. Sie soll auf das Blut Christi verweisen, lautet eine Theorie. Eine andere: Das Rot soll von der damaligen Berner Fahne stammen. 1848 wurde die rote Fahne mit dem weissen Kreuz endgültig in der Verfassung als Hoheitszeichen des Landes festgeschrieben.
Den Ursprung hat die Schweizer Fahne im 14. Jahrhundert. Soldaten trugen in der Schlacht von Laupen 1339 ein genähtes weisses Kreuz auf ihrem Kettenhemd, um sich von anderen Akteuren auf dem Schlachtfeld zu unterscheiden. Später tauchte das Kreuz auch auf Waffen und Bannern von Schweizer Soldaten auf.