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Ein Zürcher Nashorn ist in seiner alten Heimat angekommen

«World Wildlife Day»

Ein Zürcher Nashorn ist in seiner alten Heimat angekommen

· Online seit 03.03.2022, 18:39 Uhr
Das Spitzmaul-Nashorn Olmoti kam im Zoo Zürich auf die Welt, hat sich mittlerweile aber in der afrikanischen Wildnis eingelebt. Dort soll das Nashorn-Weibchen für Zuwachs bei der vom Aussterben bedrohten Tierart sorgen.

Quelle: TeleZüri / Sendung vom 26. Juni 2019

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In den meisten Teilen Afrikas sind sie bereits ausgerottet, der Bestand der ausgewachsenen Exemplare beträgt genau noch 3'142. Die Rede ist vom Spitzmaul-Nashorn, einer gemäss Welt-Naturschutzunion IUCN vom Aussterben bedrohten Tierart. Aus diesem Grund sind Spitzmaul-Nashörner auf Schutz und Förderung angewiesen. So wollen die Vereinten Nationen unter anderem am «World Wildlife Day», der jährlich am 3. März stattfindet, auf ihre prekäre Situation wie auch auf jene anderer bedrohter Tierarten aufmerksam machen.

Ein Vorhaben, das sich zumindest für die Spitzmaul-Nashörner bezahlt gemacht hat: Die Population ist nämlich wieder leicht gewachsen – nicht zuletzt auch dank dem Zoo Zürich. Hier war im Dezember 2014 das bisher letzte Spitzmaul-Nashorn namens Olmoti auf die Welt gekommen. Seit knapp drei Jahren lebt das Weibchen im Akagera-Nationalpark in Ruanda, wo ihre Vorfahren einst in Scharen durch die Wildnis streiften.

Nachwuchs ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit

Bereits bei Olmotis Geburt vor rund sieben Jahren war klar, dass sie Zürich verlassen würde, denn der Zoo wollte das Afrika-Haus anderweitig verwenden und gab deshalb die Nashorn-Haltung vorübergehend auf. So kam Olmoti über Zwischenstopps in zwei Zoos in England und Tschechien schliesslich 2019 in Ruanda an. Das Ziel: Die Population der wieder angesiedelten Spitzmaul-Nashörner genetisch anreichern.

Zunächst wohnte Olmoti mit zwei anderen Nashornkühen und zwei -bullen in einem eingezäunten Bereich des Nationalparks. Mittlerweile sind die Tiere, die rund um die Uhr von Pflegern überwacht werden, ganz ausgewildert. Vorerst bleiben sie aber noch von den einheimischen Nashörnern getrennt. So scheint es bloss eine Frage der Zeit zu sein, bis Olmoti für Nachwuchs sorgen wird. Mit dem Männchen Mandela hat sie sich denn auch schon mehrmals gepaart.

Vom Zoo in die Wildnis – ein komplexer Prozess

Ob daraus eine Schwangerschaft resultiert, werde die Zeit zeigen, verkündet der Zoo Zürich im Rahmen des «World Wildlife Day». Doch auch so sei man glücklich über Olmotis Auswilderung: An ihr neues Leben in ihrer «alten» Heimat, der afrikanischen Wildnis, habe sie sich gut gewöhnt. «Sie ist in guter körperlicher Verfassung und sucht in ihrem bevorzugten Streifgebiet mit gesundem Appetit nach Blättern», so der Zoo Zürich.

Dass es Olmoti so gut geht, sei nicht selbstverständlich, hält der Zoo fest. Der Bulle Manny verstarb im Februar 2020 «trotz aller Betreuung und Zufütterung», vieles deutete darauf, dass er sich nicht an die neuen Lebensbedingungen in Ruanda anpassen konnte. Zudem wurde das Weibchen Jasmin im gleichen Jahr von einem Elefanten tödlich verletzt. «Dies zeigt, dass Auswilderungen komplexe Prozesse sind.» Umso erfreulicher ist Olmotis Entwicklung – genauso wie jene des Bestands der Spitzmaul-Nashörner.

veröffentlicht: 3. März 2022 18:39
aktualisiert: 3. März 2022 18:39
Quelle: ZüriToday

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