Von dem Prototypen Mercedes 300 SLR mit Baujahr 1955 gibt es lediglich zwei Stück. Beide waren bis dato im Besitz des Autoherstellers Mercedes selber. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ersteigerte jetzt ein unbekannter Käufer einen der Oldtimer für sage und schreibe 138 Millionen Franken, wie Mercedes der «FAZ» mitteilte.
Begutachtung im Muesum
Der silberne Sportwagen wurde vom Ingenieur Rudolf Uhlenhaut entworfen und wird unter Kennern auch «Uhlenhaut Coupé» genannt.
Das andere Modell soll weiter im Museum in Stuttgart ausgestellt werden. Uhlenhaut hat die silbernen Flitzer für die Rennsaison 1956 entworfen, sie kamen dann aber nie zum Einsatz. Für die Begutachtung des Wagens durch die Bietenden schloss das Museum für einen Tag. Vor Ort habe sich tatsächlich aber nur ein Interessent befunden, die anderen seien digital zugeschaltet worden. Zu den Bietenden gehörten laut Informationen der «FAZ» Industrielle aus Europa. Wer das Prunkstück gekauft hat, wollte Mercedes-Vorstandsmitglied Renata Jungo Brüngger der Zeitung nicht verraten.
Verkauf war umstritten
Ob sich der Käufer künftig noch offenbaren wird, ist unklar. Auf jeden Fall habe der Käufer zugestimmt, das Auto der Öffentlichkeit zu besonderen Anlässen zugänglich zu machen, da der Verkauf intern offenbar stark umstritten war.
Klar ist aber, wo die Rekordsumme investiert wird. Das Geld soll in einen Fonds fliessen, mit dem Mercedes jährlich Studierende sowie Schülerinnen und Schüler unterstützt. Gefördert werden sollen junge Menschen, die Projekte im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit umsetzen wollen, denen es aber an finanziellen Mitteln fehle.
Ferrari ist out
Bei der Summe von 138 Millionen scheint der bisherige Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO, ein wahres Schnäppchen gewesen zu sein. Das rote Luxusauto wechselte 2018 für 48 Millionen den Besitzer. Sicherlich eine Menge Geld – verglichen mit dem Mercedes, hätte man sich aber gleich drei davon leisten können.
(roa)