Allerdings sinke die Hoffnung, 72 Stunden nach der verheerenden Katastrophe weitere Überlebende zu bergen. Hauptprobleme für die verschütteten noch lebenden Personen seien der Mangel an Wasser und Nahrung sowie die tiefen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, sagte Linda Hornisberger, Bereichsleiterin Verschüttetensuche von Redog, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie koordiniert für die Organisation den Rettungseinsatz in der Türkei.
Glassplitter verletzen Hunde
Redog steht mit 22 Personen und 14 Hunden in der Türkei im Einsatz. Eine Staffel sucht mit der Rettungskette Schweiz in Günyazi nach Überlebenden, eine zweite mit der Partnerorganisation GEA in der südtürkischen Stadt Iskenderun an der Grenze zu Syrien.
Die insgesamt 14 eingesetzten Suchhunde sind trainiert, speziell auf lebende Menschen zu reagieren. Die Tiere spürten zwar die Strapazen der anstrengenden Suche nach Überlebenden, die Vierbeiner seien aber bestens vorbereitet für solche Einsätze, hiess es auf Anfrage. Einzelne Hunde hätten sich leichte Verletzungen durch herumliegende Glassplitter zugezogen. Für solche Fälle steht bei Redog eigens eine Tierärztin im Einsatz.
Dritter gemeinsamer Einsatz
Die Verschüttetensuche in Iskenderun ist für Redog bereits der dritte gemeinsame Einsatz mit der türkischen Organisation GEA, wie Hornisberger sagte. Zuvor hatten die beiden Rettungsorganisationen schon bei der Suche nach Verschütteten bei Erbeben in Nepal und Albanien zusammengearbeitet. Die Stadt am Mittelmeer war beim Erdbeben, das neu mit der Stärke 7,7 angegeben wird, am frühen Montagmorgen besonders schwer getroffen worden.
In der rund 40 Kilometer weiter südlich gelegenen Provinz Hatay rettete die Schweizer Rettungskette derweil bis Donnerstagmittag neun Personen aus den Trümmern. Die Schweizer Rettungskette in der Türkei zählt 87 Expertinnen und Experten sowie acht Suchhunde.
(sda/hap)