Zürich

Feuerwerksverbot in Hombrechtikon: Lärmschutz gewinnt

Hombrechtikon

«Finde das dumm» – Hombrechtiker Feuerwerksverbot feiern nicht alle

· Online seit 26.09.2024, 21:40 Uhr
Die Gemeindeversammlung in Hombrechtikon entscheidet sich knapp für ein ganzjähriges Feuerwerksverbot. Es ist das zweite Verbot im Kanton Zürich – und vielleicht ein Vorbote für die ganze Schweiz.
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Vielleicht war es die vergangene Silvesternacht, die eine Einwohnerin von Hombrechtikon Ende Januar zur Einreichung einer Initiative für ein «Verbot von lärmendem Feuerwerk» auf Gemeindeebene motivierte. Am Mittwoch konnten darum die Hombrechtiker und Hombrechtikerinnen darüber entscheiden.

Initianten bezeichnen «wilde Knallerei» als Belastung für die Natur

Mit dem Verbot sollen empfindliche und kranke Menschen sowie Wild-, Nutz- und Haustiere vor Lärm, Stress und gesundheitlichen Schäden durch die «wilde Knallerei» geschützt werden, schreiben die Initianten. Sie wollen, dass das Abbrennen von Feuerwerk nur noch bei besonderen Veranstaltungen und mit behördlicher Genehmigung erlaubt ist. Nichtlärmendes Feuerwerk – wie zum Beispiel Vulkane – sind im Initiativtext ausdrücklich vom Verbot ausgenommen.

Gemeinderat sah keinen Handlungsbedarf

Der Gemeinderat zeigte Verständnis für die Argumente der Initianten, wollte die Tradition aber beibehalten und das Abbrennen an Silvester und dem Nationalfeiertag weiterhin zulassen. Der Rat empfahl der Gemeindeversammlung, den Antrag abzulehnen, während die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission ein Verbot unterstützte.

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Am Mittwochabend stimmte die Gemeindeversammlung dem Verbot mit 99 zu 87 Stimmen knapp zu. Wie Gemeindeschreiberin Arbnora Tafa gegenüber ZüriToday berichtet, verlief die Diskussion rund um das Traktandum «äusserst lebhaft und kontrovers».

Schweizweites Verbot gefordert

Somit wird in Hombrechtikon lärmendes Feuerwerk bald ganzjährig verboten sein. Hombrechtikon ist die zweite Zürcher Gemeinde mit einem solchen Verbot. In der Nachbargemeinde Bubikon wurde eine gleichlautende Initiative an der Gemeindeversammlung im Juni angenommen. In Meilen setzte sich ein Initiativkomitee aus Hündelerinnen und Hündelern für ein Feuerwerksverbot ein. 

Könnte sich eine restriktive Haltung zu Feuerwerk auch schweizweit durchsetzen? Das Stimmvolk wird auf Bundesebene darüber entscheiden können. Im November 2023 wurde nämlich eine eidgenössische Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» eingereicht. Wird diese angenommen, wären lärmende Böller und Raketen in der ganzen Schweiz nur noch bei Anlässen mit überregionaler Bedeutung und mit behördlicher Genehmigung erlaubt – wie in Hombrechtikon und Bubikon.

veröffentlicht: 26. September 2024 21:40
aktualisiert: 26. September 2024 21:40
Quelle: ZüriToday

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