Zürich

Fünf Gründe für einen Besuch in Bauma trotz miserablem Gemeinde-Ranking

Tösstal

Darum solltest du trotz Gemeinde-Ranking nach Bauma

20.09.2024, 17:04 Uhr
· Online seit 20.09.2024, 16:48 Uhr
2022 war es Fischenthal, jetzt trifft es Bauma – das Tösstal bekommt beim Ranking der Zürcher Gemeinden wieder aufs Dach. Höchste Zeit für etwas Liebe für den Zürcher Osten. Hier sind fünf Gründe, warum du Bauma unbedingt einen Besuch abstatten solltest.
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Bauma landete im neuesten Gemeinde-Ranking der «Handelszeitung» auf dem letzten Platz aller 118 untersuchten Zürcher Gemeinden. Damit traf es das Tösstal bereits zum zweiten Mal, nachdem die Nachbargemeinde Fischenthal 2022 den unrühmlichen letzten Platz belegt hatte.

Komplett unverdient, wie wir finden. Denn das Tösstal mit seinen sanften Hügeln, dichten Wäldern und wilden Tälern bietet viele Gründe für einen Besuch im Osten des Kantons. Das sieht auch der Gemeindepräsident von Bauma so:

Der parteilose Gemeindepräsident von Bauma misst der Rangliste der Handelszeitung keine hohe Bedeutung zu. Viel wichtiger als Zahlen und Platzierungen sei ein aktives Dorfleben, sagt Andreas Sudler im Gespräch mit ZüriToday. Und dieses gebe es in Bauma: «Wir sind ein interessantes, aktives Dorf in wunderschöner Natur.»

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Soweit die politische Einschätzung aus dem Gemeindehaus. Mit den folgenden fünf Ausflugstipps kannst du dich selbst von der schönen Natur in und um Bauma überzeugen:

Grund Nr. 1: Der Veloweg

Mitten durch das Tösstal und das Dorf Bauma führt einer der schönsten Radwege im Kanton Zürich. Die beliebte Veloroute Nr. 53 von SchweizMobil bringt dich von Eglisau am Rhein über Winterthur und Turbenthal bis nach Rapperswil. Dabei entdeckt man abseits des Autoverkehrs unzählige wilde Täler und einsame Bachläufe, die in den namensgebenden Fluss Töss münden.

Etwa in der Hälfte der zweiten Etappe liegt Bauma. Die perfekte Gelegenheit, sich selbst ein Bild des Dörflis zu verschaffen. Zur Stärkung vor der Weiterreise gibt es im Dorfzentrum mehrere Restaurants. Oder du kannst vom Dorfzentrum aus 15 Minuten zu Fuss auf die Anhöhe Landenberg aufsteigen und deinen mitgebrachten Lunch auf der Ruine Alt-Landenberg geniessen.

Grund Nr. 2: Das Hörnli

Ein Ausflug auf den Familienberg Hörnli hoch über dem Tösstal ist perfekt für Wanderer aller Niveaus. Der beliebte Gipfel auf 1133 Metern über Meet sowie das gemütliche Berggasthaus bieten einen atemberaubenden Ausblick auf das Tal und die sanften Hügel des Tössberglands. Der Gipfel lässt sich ab Bauma in rund dreieinhalb Stunden erreichen.

Das Hörnli ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel: Im Sommer bietet sich eine rasante Abfahrt mit dem Trottinett vom Berggasthaus an, während im Winter eine Schlittelfahrt runter nach Steg für Vergnügen sorgt.

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«Ich verstehe die schlechte Platzierung nicht»

Das sind Vorzüge, die auch die Radio-24-Moderatorin Rilana Schätti zu schätzen weiss. Sie wohnt in Bauma und kann die schlechte Platzierung im Gemeinde-Ranking nicht verstehen. «Klar ist Bauma etwas abgelegen, aber das hat auch viele Vorteile. Es gibt viele schöne Plätzli und es ist sehr ruhig. Auf dem Arbeitsweg sehe ich zum Beispiel immer mal wieder Rehe auf der Wiese.»

Grund Nr. 3: Der Bichelsee

Dieser Badi-Geheimtipp liegt nur 20 Kilometer von Bauma entfernt auf der Grenze zum Kanton Thurgau. Der naturbelassene See, umgeben von Schilf und Teichrosen, eignet sich ideal für einen entspannten Sonntagsspaziergang. In weniger als einer Stunde lässt sich der See bequem zu Fuss umrunden. Das charmante Strandbad mit Kiosk, Kinderplanschbecken, Sprungbrett und Floss lädt zum Verweilen ein. Übrigens: Das Strandbad liegt ganz knapp noch im Kanton Zürich.

Radio-24-Morgenshow-Moderatorin Nina Roost hat den Bichelsee kürzlich samt Böögg auf dem Rücken besucht. Die ganze Reise des Bööggs siehst du im Video:

Quelle: Radio 24 / Nina Roost / Felix Haldimann / CH Media Video Unit / Linus Bauer

Grund Nr. 4: Die Dampfbahn

Von Mai bis Oktober verkehren zwischen Bauma und Hinwil nostalgische Dampflokomotiven. Diese historische Bahnstrecke wurde im Jahr 1900 vom berühmten Industriellen Adolf Guyer-Zeller gebaut, der als Gründer der Jungfraubahn schweizweit bekannt ist. Der Betrieb wurde bereits 1948 wieder eingestellt und Teile der Strecke wurden abgebrochen.

Heute sorgt der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland dafür, dass die historischen Züge aber trotzdem weiterhin in Schuss und in Betrieb bleiben. Die Fahrt ab Bauma durch das Zürcher Oberland bietet nicht nur Nostalgie pur, sondern auch einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Schweizer Eisenbahn. Im Jahr 2008 wurde die Bahn vom Schweizer Heimatschutz sogar als eines der schönsten und bedeutendsten Verkehrsmittel der Schweiz ausgezeichnet. Wann du in den liebevoll restaurierten Waggons mitfahren kannst, siehst du hier.

Grund Nr. 5: Der Industriepfad

Die Erfindung der Spinnmaschine vor rund 250 Jahren führte auch im Tösstal zur industriellen Revolution und zur Mechanisierung der Textilindustrie. Die Voraussetzungen waren hier ideal: Ausreichend Wasserkraft und eine durch die textile Heimarbeit geschulte Bevölkerung.

Im gesamten Tal entstanden damals Wasserkraftwerke und Spinnereien. Ein Industrielehrpfad zeigt diese Entwicklung auf 30 Kilometern Wanderwegen und anhand von 50 technik- und industriegeschichtlichen Sehenswürdigkeiten, die vom Greifensee bis ins Tösstal reichen.

Ein besonders lohnenswerter Lehrpfad-Abschnitt liegt zwischen Bäretswil und Bauma. Hier sticht insbesondere das Textil- und Industriemuseum Neuthal heraus, das nur zwei Kilometer von Bauma entfernt liegt. Im Museum kann man antike, noch funktionstüchtige Maschinen bestaunen und hautnah erleben, wie damals aus importierter Baumwolle aus dem fernen Amerika im Tösstal hochwertige Stoffe entstanden.

Was gefällt dir am besten in Bauma? Wir freuen uns auf deine Tösstal-Highlights in den Kommentaren.

veröffentlicht: 20. September 2024 16:48
aktualisiert: 20. September 2024 17:04
Quelle: ZüriToday

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