Zürich

Gemeinde Herrliberg führt Sommeröffnungszeiten am Schalter ein

Sommeröffnungszeiten

Zu heiss – am Schalter von Herrliberg ist früher Feierabend

13.06.2024, 08:22 Uhr
· Online seit 13.06.2024, 04:45 Uhr
Neu ist der Schalter der Gemeinde Herrliberg im Juli und August nachmittags zu. Grund dafür ist unter anderem die Hitze in den Büros. Das Arbeiten unter diesen Umständen könne für die Mitarbeitenden sehr belastend sein, sagt der Gemeindeschreiber.
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Hinter dem Schalter ist in der Gemeinde Herrliberg künftig früher Feierabend. Für die Monate Juli und August führt die Goldküsten-Gemeinde Sommeröffnungszeiten ein. Die Bewohnerinnen und Bewohner können den Schalter damit von Montag bis Freitag durchgehend von 8 Uhr bis 13 Uhr besuchen. Danach ist die Verwaltung geschlossen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass sich der Kundenkontakt an den heissen Sommertagen vor allem auf den Morgen konzentriere, teilt die Gemeinde mit. Nachmittags seien kaum Kunden im Gemeindehaus anzutreffen. «Zudem sind die klimatischen Bedingungen im Gemeindehaus in den Sommermonaten ungenügend und die Hitze in den Büroräumlichkeiten ist sehr belastend.»

Gemeindeschreiber Tumasch Mischol sagt auf Anfrage, dass das Gemeindehaus über 100 Jahre alt sei. Auf den Einbau von Klimaanlagen sei in den vergangenen Jahren aus ökologischen Überlegungen verzichtet worden. «Die Hitze in den Büroräumlichkeiten zusammen mit einer hohen Luftfeuchte kann für die Mitarbeitenden sehr belastend sein und sich auf deren Gesundheit sowie die Leistungsfähigkeit auswirken.» Im obersten Stock seien an Hitzetagen Temperaturen von bis zu 35 Grad gemessen worden.

«Können um 13 Uhr Feierabend machen»

Dank der Sommeröffnungszeiten sollen die Mitarbeitenden auch ihre Überzeitsaldi abbauen können. «In den vergangenen Monaten war die Gemeindeverwaltung in verschiedenen Bereichen personell unterbesetzt», sagt Tumasch Mischol. Dies habe bei einem Teil der Mitarbeitenden zu Überzeit geführt.

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Mit den Sommeröffnungszeiten will die Gemeinde zudem ein Alleinstellungsmerkmal als attraktiven Arbeitgeber bieten. Möglich ist, dass die Angestellten den Nachmittag in der Badi statt im Büro verbringen. «An einem heissen Sommertag können die Mitarbeitenden durchaus die kühleren Tageszeiten nutzen und beispielsweise um 6 Uhr mit der Arbeit beginnen und um 13 Uhr Feierabend machen», sagt Mischol. Die Regel werde dies aber nicht sein. Die Mitarbeitenden hätten nach wie vor eine 42 Stunden-Arbeitswoche. Mischol stellt klar: «Die Sommeröffnungszeiten sollen nicht zu einem Dienstleistungsabbau führen, sondern erlauben den Mitarbeitenden eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit in diesen beiden Monaten.»

Vieles wird digital erledigt

Dass der Schalter nachmittags im Sommer nicht mehr offen ist, dürfte für viele Bewohnerinnen und Bewohner kein Hindernis sein. Laut der Gemeinde nahmen die Schalterbesuche im Gemeindehaus in den vergangenen Jahren aufgrund der Digitalisierung ab. Grund dafür sei, dass viele Dienstleistungen wie der Umzug oder Einbürgerungen heute bequem von zu Hause aus zu jeder Tages- oder Nachtzeit erledigt werden könnten. Seien Fragen offen, würden diese häufig per E-Mail gestellt. Auf Anfrage sind dennoch weiterhin Termine ausserhalb der Öffnungszeiten möglich, wie die Gemeinde schreibt.

Auch an Schaltern in anderen Zürcher Gemeinden ist im Sommer früher Feierabend. Die Gemeinde Egg zum Beispiel hat während der Schulsommerferien spezielle Öffnungszeiten eingeführt. Da die Kundenfrequenz in dieser Zeit stark reduziert ist, bleiben die Büros vom 24. Juli bis 4. August ab 12 Uhr geschlossen.

veröffentlicht: 13. Juni 2024 04:45
aktualisiert: 13. Juni 2024 08:22
Quelle: ZüriToday

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