Der Vertrag ist unterzeichnet. Die Bergschule Braunwald im Kanton Glarus konnte einen Lehrer finden und muss nicht geschlossen werden. Dies dank des Facebook-Aufrufs eines besorgten Vaters, der viral ging und über 22'000 mal geteilt wurde.
Am Ende wurde es keine exotische Lösung. Das wäre theoretisch möglich gewesen, denn auf einmal meldeten sich Interessierte aus aller Welt. Das idyllische, autofreie Bergdorf zeigte seine Anziehungskraft. «Von den 60 Interessierten brachten aber nur drei eine realistische Qualifikation mit», sagt Hansueli Rhyner, Präsident der Schulkommission Glarus Süd.
Wer genau die 20 Prozent-Stelle antritt, will er noch nicht verraten. Nur soviel: «Es handelt sich um eine männliche Person von ausserhalb des Kantons.»
Sicher ein Jahr lang Ruhe
Die Schliessung der Bergschule ist damit abgewendet. Zumindest vorerst. «Der neue Lehrer kommt an zwei Tagen, der Schulbetrieb kann damit aufrechterhalten werden. Doch mittelfristig fehlt es auch an Schulkindern», sagt Rhyner weiter.
Falls keine Familien zuziehen, müsse die Schule demnächst trotzdem geschlossen werden. Für die interessierten Lehrpersonen sei dieser Umstand kein grosser Faktor gewesen. «Die meisten wollten ohnehin nur einspringen. Darüber hinaus hätten wir im Kanton genug offene Stellen», sagt Rhyner. Insgesamt könnte Glarus Süd zehn weitere Lehrpersonen brauchen.
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Notfallszenario in Mitlödi?
Neben Braunwald ist auch Mitlödi ein Akut-Sorgenkind. Falls nicht demnächst eine Lehrperson gefunden wird, müssen die fünfte und sechste Klasse nach Schwanden in die Schule. Von den vielen Bergdorf-Bewerbern hätten sich alle nur für die Stelle in Braunwald interessiert. Hier dürfte wohl auch ein erneuter Social-Media-Aufruf weniger gut funktionieren.