Zürich

Joggen in Leimbach: Gefahr durch aggressive Krähe

Scheinattacke

«Sie flog mir gegen den Kopf»: Krähe bedrängt Joggerin bei Leimbach

16.07.2024, 08:10 Uhr
· Online seit 16.07.2024, 04:45 Uhr
Aline aus Zürich geht mehrmals in der Woche joggen. Die letzten paar Mal wurde sie von einer Krähe verfolgt und angeflogen. Experten wissen, warum das passieren kann.
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Mehrmals in der Woche joggt die 30-jährige Aline ab Wiedikon über die Allmend Richtung Leimbach. Kürzlich hatte sie bei ihren Rundgängen einen unfreundlichen Begleiter an ihrer Seite.

Anflug an den Hinterkopf

«In der Nähe der Höcklerbrücke in Leimbach spürte ich etwas an meinem Kopf. Immer wieder schlug etwas leicht dagegen», so die Zürcherin. «Es dauerte einen Moment, bis ich bemerkte, dass es eine Krähe war, die mir immer auf den Hinterkopf flog.»

Beim ersten Mal dachte sich Aline, dass es ihr farbiges Haarband sei. «Vielleicht hatte die Farbe eine bedrohende Wirkung auf den Vogel.» Beim nächsten Run war es jedoch wieder dasselbe Szenario – auch ohne farbiges Haarband.

«Die Krähe ist immer irgendwo in die Höhe gesessen und hat gewartet, bis ich wieder vorbeiging und flog mir erneut an meinen Hinterkopf.» Das wiederholte sich mehrere Meter weit. Aline fragte Google, woran das liegen könne. «Anscheinend fühlen sich die Vögel von Dingen bedroht, die schnell vorbeiziehen, wenn sie Babys haben. Wie eben Joggerinnen.»

Altvögel schützen Jungvögel

ZüriToday hat bei der Voliere in Zürich nachgefragt. «Meist sitzen die Jungvögel nach ihrem ersten Verlassen des Nestes am Boden und warten auf die nächste Fütterung der Altvögel. In dieser Zeit sind sie vielen Gefahren ausgesetzt», so Geschäftsführerin Elisabeth Schlumpf. «Dabei fliegen sie sehr tief über die Köpfe hinweg.»

Schlumpf empfiehlt allen Fussgängern wie Radfahrer, die solche Erlebnisse haben, für eine kurze Zeit die Strassenseite zu wechseln. «So können die Vögel in Ruhe und ohne Stress ihre Jungen durch diese risikoreiche Zeit bringen.»

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Auch bei BirdLife Schweiz weiss man, «dass solche Angriffe extrem selten sind und wenn, dann in Zusammenhang mit dem Schutz der Jungvögel», sagt Medienverantwortlicher Stefan Bachmann. «Selten findet man dies auch beim Mäusebussard», fügt er hinzu und verweist auf ein Infoblatt.

Aline weiss nun, dass die Krähe kein persönliches Problem mit ihr hat. «Ich bin nach dem vierten Mal einfach eine neue Route gejoggt.» Mittlerweile könne sie aber wieder die alte Strecke laufen, denn die Krähe sei nicht mehr angriffslustig.

veröffentlicht: 16. Juli 2024 04:45
aktualisiert: 16. Juli 2024 08:10
Quelle: ZüriToday

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