Atommüll (Endlager): Diese Aufschrift prangte am Sonntag am Dorfeingang der Zürcher Gemeinde Stadel. Unbekannte haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Ortsschilder ausgetauscht, wie «20 Minuten» berichtet. Die Region Nördlich Lägern wurde als sicherster Standort für ein Endlager radioaktiver Abfälle in der Schweiz beurteilt. Die Bevölkerung reagierte kritisch auf diesen Entscheid, auch TeleZüri berichtete.
Quelle: ZüriToday / «Stadel wird nicht mehr das Gleiche sein» / Beitrag vom 14. September 2022
Ein 50-Jähriger sagte gegenüber der Zeitung, dass er die Aktion mit Schildertausch «super» finde. «Das Schild trifft ja zu, Stadel wird in Zukunft wohl nur noch als Atommülllager der Nation wahrgenommen», so der Mann. Seiner Meinung nach gehe es dabei nicht um Bodenpreise, sondern um Gesundheit.
Gemeinde erstattet Anzeige
Schon am Nachmittag war von der Protestaktion aber nicht mehr zu sehen. Die Gemeinde Stadel bestätigte gegenüber «20 Minuten» dass die Schilder entfernt worden seien. «Das geht über einen Lausbubenstreich hinaus», so Gemeindepräsident Dieter Schaltegger. Egal wie man über das Tiefenlager denke, so eine Aktion gehe nicht. Die Gemeinde Stadel reiche am Montag Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Diebstahls ein.
Bis dann tatsächlich ein Endlager in der Region um Stadel entsteht, wird es aber noch einige Jahre dauern. In diesem Jahr soll ein sogenanntes Rahmenbewilligungsgesuch eingereicht werden. Der definitive Entscheid des Bundesrates soll dann 2029 folgen und 2030 vom Parlament abgesegnet werden. Gebaut werden darf erst danach.
(zor)