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Kanton Zürich

Ferienärger in Zürich: Flugticket nach Trennung nutzlos

Ferienfrust

«Sehr ärgerlich» – Zürcherin bleibt nach Trennung auf Flugticket sitzen

· Online seit 01.06.2024, 11:51 Uhr
Dass sie nach der Trennung nicht mit ihrem Ex-Freund in die Ferien fahren will, war der jungen Zürcherin klar. Dass man den Namen auf einem gebuchten Flugticket nicht mehr ändern kann, wusste sie aber bisher nicht – zumindest bei der Swiss geht das nicht.
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Für die anstehenden Sommerferien planten die 29-jährige Maja* und ihr Freund einen Trip nach Finnland und Schweden. Im Juli sollte es für zwei Wochen hoch in den Norden gehen. In der Realität sieht es aktuell so aus, dass sich die beiden vor einigen Wochen getrennt haben.

Was ausser Herzschmerz und dem mühseligen Aufteilen von Hausrat übrig bleibt, sind die bereits gebuchten Flugtickets. Für Maja wäre das Problem schnell gelöst gewesen, da eine Freundin sie begleiten möchte und die beiden aus den Pärchenferien einen Girls-Trip machen wollen.

Flugticket umschreiben – unmöglich

Da die Flugtickets bereits gebucht und bezahlt wurden, versuchte die 29-Jährige das Flugbillett ihres Ex-Freundes umzubuchen und auf den Namen ihrer Freundin umzuschreiben. Wie sie gegenüber ZüriToday erzählt, ist aber genau das nicht möglich. «Ich kann alles ändern: Flugdaten, Flugzeiten, mehr Gepäck – aber den Namen kann ich nicht ändern», erklärt sie.

Selber sagt sie, dass das kein Weltuntergang sei. «Es ist aber schon ärgerlich», meint sie. «Jetzt müssen wir das Ticket von Stockholm nach Zürich verfallen, einen Sitz leer lassen und ein neues Billett kaufen», ärgert sie sich.

Unkompliziertes Ändern bei finnischer Airline

Von Zürich nach Finnland gehts mit der finnischen Airline Finnair. Also prüfte Maja gleich auch noch, wie das mit den Tickets dort aussieht. «Lustigerweise ist das da absolut kein Problem», erzählt sie überrascht.

Bei der finnischen Airline könne man den Namen auf dem Ticket genauso einfach ändern, wie eben die Flugzeiten oder andere Parameter. Umsonst ist das aber nicht. «Wir haben 150 Euro für die Namensänderung bezahlt. Nicht gerade wenig, aber immer noch um einiges günstiger als ein neues Ticket. Plus müssen wir das erste nicht verfallen lassen.»

Korrekturen bei Swiss möglich

Die Swiss antwortet auf Anfrage von ZüriToday, dass Namenskorrekturen grundsätzlich möglich seien. Allerdings nur in begrenztem Umfang. «Möglich ist eine einmalige Namenskorrektur nach Schreibfehlern, die bis zu zwei Buchstaben in entweder dem Vor- oder dem Nachnamen umfassen», heisst es.

Ebenfalls möglich sind Änderungen im Falle einer Heirat oder einer Scheidung, wenn sich dadurch der Name ändert. Für diese Änderung wird jedoch eine Gebühr von 25 Franken verrechnet. Eine Gebühr wäre für die Zürcherin kein Problem gewesen. «Ich hätte natürlich lieber eine Gebühr bezahlt, als ein komplett neues drittes Ticket zu kaufen», erklärt sie geknickt.

Sollte man sich «vollständig im Namen geirrt haben», kann das Ticket innerhalb von 24 Stunden storniert werden, schreibt die Swiss. Umfangreichere Änderungen sind grundsätzlich nicht möglich, teilt die Airline mit.

Schutz vor Missbrauch 

Dieses Vorgehen begründet die Swiss mit möglichem Missbrauch: «Wären Namensänderungen möglich, könnten günstige Tickets gekauft und je nach Preisentwicklung einem anderen Kunden mit Gewinn weiterverkauft werden», schreibt Mediensprecherin Meike Fuhlrott.

So etwas wäre weder im Sinne der Swiss, noch in jenem ihrer Kundinnen und Kunden. «Zudem wäre eine Umschreibung des Tickets bzw. Kostenerstattung unfair gegenüber jenen Kundinnen und Kunden, die teurere Tickets mit flexibleren Konditionen gekauft haben», erklärt Fuhlrott die Praxis.

*Name der Redaktion bekannt

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veröffentlicht: 1. Juni 2024 11:51
aktualisiert: 1. Juni 2024 11:51
Quelle: ZüriToday

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