Mario Parizek spielt Gitarre, trägt Dreadlocks und ist weiss. So wollte er auch am Dienstagabend im «Das Gleis» im Zollhaus in Zürich auftreten. Daraus wurde allerdings nichts, wie der österreichische Musiker in einem Instagram-Video schildert. «Ich habe keine Worte dafür!», so der Musiker.
Im Video auf seinem Instagram-Kanal erläutert der sichtlich verärgerte Künstler, wieso er Dreads trägt. «Ich habe mir damals als 13-Jähriger meine Dreads machen lassen, weil ich in einem ziemlich rechten Dorf aufgewachsen bin und mir damals gedacht habe, diesen rechten Leuten will ich zeigen, dass es auch andere Leute gibt. Heute werde ich von der linken Ecke deshalb diskriminiert.» Zu Beginn der Woche trat Mario Parizek noch in St.Gallen im Rahmen des «aufgetischt»-Festivals auf.
Quelle: TeleZüri / Archiv-Beitrag vom 18.08.2022
Kulturelle Aneignung wird zum Diskussionsthema
Die Verantwortlichen der Bar «Das Gleis» nahmen auf Anfrage von ZüriToday
keine Stellung. «Wir werden einen anderen Weg finden, ein Statement abzugeben».
Bis jetzt wurde allerdings noch kein solches veröffentlicht.
Erst vor wenigen Wochen kam es in Bern zu einem ähnlichen Vorfall. Die Brasserie Lorraine unterbrach ein Konzert der Band Lauwarm, weil es offenbar Beschwerden aus dem Publikum über die weissen Musiker mit Rastas gegeben habe. Die Wellen schlugen danach hoch, der Vorwurf der kulturellen Aneignung wurde schweizweit und über die Grenzen hinaus heiss diskutiert.
(oku)