Zürich
Kanton Zürich

Lernfahrer blocht in Rümlang mit 120 km/h durch 50er-Zone – das wird teuer

Gerichtsentscheid

Lernfahrer bolzt in Rümlang mit 120 Sachen durch 50er-Zone

· Online seit 26.07.2024, 09:44 Uhr
Mit einer Raserfahrt in Rümlang hat sich ein damals 20-Jähriger ordentlich Ärger aufgehalst. Der zuständige Richter am Bezirksgericht Dielsdorf findet, dass sich das für einmal kurz Gas geben nicht gelohnt habe.
Anzeige

Mit seinem Audi RS6 raste vor eineinhalb Jahren ein damals 20-jähriger Lernfahrer auf der Klotenerstrasse in Rümlang. Auf der mit Tempo 50 ausgewiesenen Strecke blochte der junge Mann mit 122 km/h. «Nach einer Fahrt von mehreren Hundert Metern mit genannt überhöhter Geschwindigkeit tätigte er vor dem Wendeplatz der Sackgasse eine Vollbremsung», beschreibt die Anklage die Raserfahrt, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt.

Nach Raserfahrt in Haft

Auf dem Beifahrersitz sass ein Kollege des Lernenden – wie es sich für Lernfahrten gehört. Wie die Polizei den 20-Jährigen erwischte, ist unklar. Der in der Stadt Zürich wohnhafte Mann landete aber noch in derselben Nacht für neun Stunden in Haft.

Der zuständige Richter an der Gerichtsverhandlung in Dielsdorf erklärte dem Beschuldigten, wieso auf diesem Abschnitt Tempo 50 gelte. Er sei selber dort aufgewachsen und es gebe gute Gründe für diese Regel. «Es gibt aus Gründen, die man hier nicht ausführen muss, nachts immer wieder Autos, die von Waldwegen auch ohne Licht in die Strasse einfahren», so der Richter.

Noch nie Wild gesehen

Weiter gebe es auf «der Strecke, wo Sie durchgebolzt sind, auch Wild», führt dieser aus. Die Reue des Rasers scheint sich in Grenzen zu halten. Er entgegnete dem Richter, dass er dort leider noch nie Wild gesehen habe. Scheint also nicht das erste Mal gewesen zu sein, dass ihn dort der Bleifuss juckte.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Weil er die Tat gestand, konnte das Verfahren abgekürzt werden und der Richter beschied, den Zürcher wegen grober Verletzung der Verkehrsregeln zu 15 Monaten auf Bewährung zu verurteilen. «Sie müssen sich im Klaren sein, dass das Urteil vollzogen wird, wenn sie sich in den kommenden zwei Jahren etwas zuschulden kommen lassen», mahnte der Richter.

Bleifuss wird teuer

Weiter muss der 20-Jährige auch ordentlich tief ins Portemonnaie greifen. Sein rasanter Ausflug kostet ihn eine Busse von 1500 Franken. Hinzu kommen Kosten für das Verfahren, Gutachten und seine Verteidigern. «9066 Franken für einmal kurz Gas geben hat sich nicht gelohnt», fasste der Richter zusammen.

Der mittlerweile 21-Jährige bereut die Aktion und entschuldigte sich vor Gericht. Wie lange der in der Automobilbranche tätige Mann nun auf seinen Führerausweis warten muss, will er nicht verraten. Grundsätzlich gilt, dass Raser nach einer solchen Fahrt den Führerausweis für zwei Jahre los sind – minimum.

(roa)

veröffentlicht: 26. Juli 2024 09:44
aktualisiert: 26. Juli 2024 09:44
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch