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Lohnstreit im Careum Zürich: Niedrigere Gehälter für Lehrkräfte

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«Lohndrückerei» – tiefere Löhne im Careum sorgen für Unmut

· Online seit 28.05.2024, 17:21 Uhr
Am Careum in Zürich sind Lehrkräfte unzufrieden. Obwohl dem kantonalen Personalrecht unterstellt, verdienen Lehrerinnen und Lehrer weniger als an vergleichbaren staatlichen Berufsschulen. Der Präsident der Zürcher Verbandes der Lehrkräfte in der Berufsbildung spricht von Lohndrückerei.
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Das Bildungszentrum Careum bildet seit 20 Jahren Pflegepersonal aus. Diese wichtige Aufgabe wird vom Kanton Zürich und anderen Kantonen finanziert. Dies, damit das Careum seine Leistung anbieten kann, ohne von seinen Studierenden Studiengebühren zu verlangen. Dadurch untersteht das Careum auch dem kantonalen Personalrecht.

Doch genau deswegen ist nun ein Konflikt entstanden, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Genauer gesagt geht es um die Löhne der Lehrerinnen und Lehrer. Diese werden meist schlechter bezahlt als Lehrkräfte an vergleichbaren staatlichen Schulen wie dem kantonalen Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen (ZAG) in Winterthur. Das Personalrecht des Kantons Zürichs sieht aber eigentlich vor, dass die Löhne am Careum gleich sein müssten, wie an den staatlichen Berufsschulen.

Finanzkontrolle untersuchte Careum

Lehrerinnen und Lehrer, die an eine kantonale Schule abwandern, verdienten laut der Zeitung bis 2000 Franken mehr pro Monat. Dies, weil sie beim Careum trotz gleicher Erfahrung in tieferen Lohnstufen zugewiesen werden. Konrad Kuoni, Präsident des Zürcher Verbandes der Lehrkräfte in der Berufsbildung, spricht deswegen gegenüber dem «Tages-Anzeiger» von systematischer Lohndrückerei.

Doch nun könnte das Verhalten des Careums Folgen haben. Kuoni hat das Mittelschul- und Berufsbildungsamt eingeschaltet, da für ihn die Lohn- und Anstellungspraxis am Careum  «eindeutig rechtswidrig» sind. Auch die kantonale Finanzkontrolle hat die Situation am Careum schon untersucht. Der Bericht liegt der zuständigen Kantonsratskommission vor, ist aber vertraulich.

Regeln könnten unterschiedlich ausgestaltet sein

Christian Schär, CEO des Careum, geht gegenüber der Zeitung nicht genau auf die Vorwürfe ein. Er verweist auf die laufenden Gespräche mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Insgesamt seien die Careum-Angestellten aber nicht schlechter gestellt als Kantonsangestellte. Wie er erklärt «können einzelne Regeln im Careum zurückhaltender, andere grosszügiger ausgestaltet sein».

(zor)

veröffentlicht: 28. Mai 2024 17:21
aktualisiert: 28. Mai 2024 17:21
Quelle: ZüriToday

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