Es ist eine Idylle in Schlieren: Das Bio- und Gartenbad Im Moos. In grünlichem schimmerden Wasser wird da im Sommer gebadet, auf der gepflegten Wiese die Sonne genossen und am Kiosk sich mit Essen und Trinken gestärkt. Auch der Schlieremer Gemeinderat Daniel Laubi (die Mitte) lobt, dass «die Wasserqualität und die allgemeine Sauberkeit top sind.» Auch die Bademeister seien sehr freundlich und hilfsbereit.
Doch Laubi hat nicht nur Lob für die Badi. Mehrere Personen seien mit Kritikpunkten an ihn herangetreten, sagt Laubi zu ZüriToday. Darum hat er eine kleine Anfrage an den Stadtrat mit verschiedenen Fragen gestellt. So thematisiert er den in die Jahre gekommenen Boden der VIP-Lounge, die lange Wartezeit am Kiosk oder die unbesetzte Kasse.
«Einfach nicht mehr zeitgemäss»
Besonders kritisch ist Laubi mit den Damen-Umkleiden. Diese lassen sich nämlich nur mit einem Duschvorhang verschliessen. «Das ist einfach nicht mehr zeitgemäss», so Laubi und ergänzt: «Ich habe von verschiedenen Frauen gehört, dass sie sich deswegen unwohl fühlen.» Vorfälle im Zusammenhang mit den ungenügend verschliessbaren Kabinen sind Laubi aber glücklicherweise keine bekannt.
Die Badi Im Moos bietet auch eine VIP-Lounge für Erwachsene an. Diese müssen die Badi-Besucherinnen und Besucher vorreservieren und einen Aufpreis zahlen. «Die Idee der VIP-Lounge finde ich ja grundsätzlich gut», erklärt der Mitte-Politiker. Doch wenn man schon einen Aufpreis verlange, müsse man auch schauen, dass die Lounge ansprechend aussehe.
Lange Wartezeiten beim Essen sorgen für fehlende Einnahmen
Nicht nur die Infrastruktur, sondern auch in der Organisation ortet Laubi Mängel. So zum Beispiel beim Eintrittssystem, welches mit Armbändeli funktioniert. Oft sei die Kasse unbesetzt und die Bändeli liegen unbewacht herum. «Entweder müsste man die Kasse besetzen oder zumindest die Bändeli etwas verstecken», fordert der Gemeinderat. Ansonsten sei es zu einfach, dass Personen, die das Eintrittssystem kennen, gratis hineinkommen. Dadurch entgingen dem Bad Einnahmen.
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Verlorene Einnahmen sieht der Mitte-Politiker auch beim Kiosk. Zu lange Wartezeiten seien da das Problem. «Es geht nicht, dass Gäste 45 bis 60 Minuten warten müssen», so Laubi. Arbeiter aus den benachbarten Industriebetrieben könnten so nicht mehr in der Badi ihr Mittagessen geniessen, erklärt Laubi: «Diese kommen einmal und suchen sich dann Alternativen.»
Denkmalschutz sorge für Schwierigkeiten
Laubi ist sich aber bewusst, dass Verbesserungen nicht ganz einfach sind: «Man ist etwas eingeschränkt, da die Badi unter Denkmalschutz steht.» Gewisse Veränderungen sei darum nicht möglich. «Eine zeitgemässe Infrastruktur, gerade in den Umkleidekabinen braucht es aber trotzdem», sagt Laubi.
Die Stadt Schlieren wollte noch keine Stellung zur Kritik nehmen. «Der Stadtrat wird im Rahmen der Beantwortung der Kleinen Anfrage von Daniel Laubi auf diese Fragen eingehen», so die Stadt Schlieren auf Anfrage. Daniel Laubi blickt trotzdem zuversichtlich in die Zukunft: «Ich gehe davon aus, dass es zu Verbesserungen kommt.»