Zürich
Kanton Zürich

Verkehrsversuch in Gossau: Paletten gegen Durchgangsverkehr

Gossau

Paletten und Betonklötze sollen den Verkehr in Grüt eindämmen

· Online seit 05.10.2024, 13:38 Uhr
Mit gezielten Strassenverengungen soll die Langweidstrasse zwischen Grüt und Nübruch sicherer werden. Als Hindernis hat die Gemeinde unübliche Materialien ausgewählt.
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An der Langweidstrasse zwischen Grüt und Nübruch stehen seit Mitte September zahlreiche Betonklötze und Paletten herum. «Es sieht so aus, als hätte der Werkdienst einfach alles auf die Strasse gestellt, was gerade so im Werkhof herumlag», wundert sich ein ZüriReporter.

Wie die Gemeinde Gossau gegenüber ZüriToday bestätigt, hat aber alles seine Richtigkeit. Die Bauabteilung hat die Hindernisse dort bewusst abgestellt. Durch die Verengung der Strasse soll der Durchgangsverkehr reduziert werden. Im Durchschnitt verkehren nämlich täglich rund 2000 Fahrzeuge auf dieser Strecke.

Weniger Lärm und mehr Sicherheit für Anwohnende

Das verursache viel unnötigen Lärm und stelle ein Sicherheitsrisiko für Kinder, Fussgänger und Velofahrerinnen dar, so die Gemeinde. Mit der Verengung soll der Verkehr auf die Kantonsstrasse umgelenkt werden. Konkret erhofft sich die Bauabteilung eine Reduktion des täglichen Verkehrs um mindestens 50 Prozent. Das mache das Quartier ruhiger und sicherer für die Anwohnenden.

Schnurgerade: Die Strecke durch das Wohnquartier in Richtung Grüt

Bei den ungewohnten Elementen aus Beton und Holz handle es sich nur um einen Versuchsbetrieb, erklärt der Leiter der Bauabteilung, Remo Hürlimann. «Mit der einfachen und anpassungsfähigen Möblierung simulieren wir, wie eine Strasse später mit baulichen Verengungen definitiv gestaltet werden könnte. Im Endzustand würden natürlich nicht solche Elemente im Strassenraum stehen.»

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Die Gemeinde überprüft laufend und passt die Massnahmen wo nötig an

Der Verkehrsversuch dauert bis Mitte November, die Klötze und Kisten werden dann wieder entfernt. Seit Beginn der Massnahmen überprüft die Gemeinde die Wirksamkeit laufend und hat auch schon Anpassungen vorgenommen. Gemäss Zwischenbericht auf der Gemeindewebsite sei es in den ersten Tagen zu einer Verkehrsüberlastung gekommen. Als Folge daraus seien Fahrverbote für Lastwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge aufgestellt worden.

Das Vorgehen scheint nicht allen im Quartier zu gefallen: Die Gemeinde forderte die Bevölkerung im Zwischenbericht vom 3. Oktober auf, Vandalismus «wie das Zerstören oder Verschieben der Hindernisse», zu unterlassen.

(twe)

veröffentlicht: 5. Oktober 2024 13:38
aktualisiert: 5. Oktober 2024 13:38
Quelle: ZüriToday

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