Eine Auswertung des Kantons Zürich über die Jahre 2019 bis 2022 zeigt, dass sich die Finanzlage der meisten Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren stetig verbesserte. Im Jahr 2022 verzeichneten 86 Prozent ein Plus in der Kasse, wie die am Mittwoch publizierte Auswertung zeigt.
Welche Gemeinden zu den 14 Prozent gehören, denen es in den vergangenen Jahren schlechter lief, geht aus dem Bericht nicht hervor. Wie es beim Gemeindeamt auf Anfrage hiess, könnten da auch nicht einzelne genannt werden, weil dies immer wieder ändere. Nur so viel: Es gebe keinen Bezirk, in dem die Gemeinden vermehrt über Jahre rote Zahlen schreiben würden. Ein Muster sei nicht erkennbar.
11 Milliarden Franken Eigenkapital
Insgesamt konnten die Städte und Gemeinden im Jahr 2022 ein Plus von 902 Millionen Franken verbuchen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie noch im Jahr 2019. Mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres zeigt der Trend somit bei den meisten steil nach oben.
Wie die Auswertung weiter zeigt, verfügte keine einzige politische Gemeinde über ein negatives Eigenkapital. Insgesamt hatten die Städte und Gemeinden 11,5 Milliarden Franken auf der Seite.
Die Verschuldung der Städte und Gemeinden bewege sich gleichzeitig «im finanziell tragbaren Rahmen», heisst es von Seiten Kanton. Sie betrug im Jahr 2022 insgesamt 7,5 Milliarden Franken, wobei ein erheblicher Teil davon auf Zürich und Winterthur entfällt.
Aber auch bei Gemeinden mit hoher Verschuldung würden die Schulden in einem angemessenen Verhältnis zu den Erträgen stehen, hält der Kanton fest. Fast alle Gemeinden hätten ihre Schulden im Jahr 2022 mit einer einzigen Jahreseinnahme der Steuern tilgen können.
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Nicht allzu optimistisch
Für die Zukunft sind die Städte und Gemeinden trotzdem nicht allzu optimistisch. Viele erwarten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage. Die Budgets und Finanzpläne für die Rechnungsjahre 2023 bis 2026 rechnen mit negativen Jahresergebnissen, einem Dahinschmelzen des Kapitalpolsters und einer höheren Verschuldung.
Es handelt sich dabei aber nur um Einschätzungen. In den vergangenen Jahren wurden schon viele Finanzvorsteherinnen und Finanzvorsteher in Städten und Gemeinden positiv überrascht. Sie rechneten zwar mit roten Zahlen, hatten dann aber ein sattes Plus in der Kasse.
(sda)