Zürich

Mann stirbt nach Streit mit Drogendealern in Oetwil am See – drei Männer werden angeklagt

Prozess

Tötungsdelikt nach Drogenstreit in Oetwil – drei Männer werden angeklagt

· Online seit 18.06.2024, 08:39 Uhr
Bei einem Streit mit Drogendealern in einer Wohnung in Oetwil am See starb 2022 ein 17-jähriger Portugiese. Nun kommen ein Serbe und zwei Schweizer vor Gericht. Hauptbeschuldigter ist ein 19-jähriger Schweizer.

Quelle: ZüriNews / 17-jähriges Todesopfer Oetwil am See / Beitrag vom Oktober 2022

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Der 17-Jährige versteckte sich mit letzter Kraft unter einem parkierten Lastwagen im Dorfzentrum. Um Mitternacht erlag der Portugiese seinen schweren Verletzungen. Der Tod des jungen Mannes war die Folge eines Streits mit Drogendealern in einer Wohnung in Oetwil am See im Oktober 2022. Ein 19-jähriger Serbe und ein 19-jähriger Schweizer kamen in U-Haft.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher / Archivvideo

Vor wenigen Wochen hat die Staatsanwaltschaft beim Bezirksgericht Meilen Anklage gegen zwei Beschuldigte erhoben. Dies bestätigt Mediensprecher Erich Wenzinger gegenüber der «Zürichsee-Zeitung». Der Schweizer und der Serbe, beide waren zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt, müssen sich vor Gericht verantworten.

Per Strafbefehl verurteilt

Gemäss den Ausführungen des Bundesgerichts hat der 19-jährige Schweizer mittlerweile die Messerstiche eingestanden. Die Staatsanwaltschaft beantragt für diesen eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Tötung, versuchter vorsätzlicher Tötung, Raufhandels sowie Vergehens gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Sein Kontrahent, der gleichaltrige Serbe, muss sich wegen Raufhandels, versuchten Raubs, Nötigung sowie Vergehens gegen das Waffengesetz und das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht verantworten. Zudem wird ihm vorgeworfen, bewaffnet mit einem Klappmesser ein Opfer ausgeraubt zu haben.

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Auch hat die Staatsanwaltschaft einen zur Tatzeit 24-jährigen Schweizer per Strafbefehl verurteilt. Dieser befindet sich im Gegensatz zu den beiden anderen Beschuldigten auf freiem Fuss. Da er gegen den Strafbefehl Einsprache erhoben hat, muss er laut der Zeitung ebenfalls vor Gericht erscheinen. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft lediglich Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz vor.

Streit eskalierte wegen Marihuana und Geld

Der damals 19-jährige Serbe und das spätere Todesopfer planten im Oktober 2022 bewaffnet mit Schreckschusspistole sowie Klapp- oder Jagdmesser einen Überfall auf die Oetwiler Dealer. In der Wohnung des einen Dealers eskalierte der Streit, als der Serbe und der Portugiese den Dealern ein halbes Kilo Marihuana und Geld wegnehmen wollten.

Die Dealer sollen laut den Strafverfolgungsbehörden versucht haben, ihnen die Pistole und das Messer abzunehmen. Im Gerangel fügte das spätere Todesopfer dem 24-jährigen Schweizer schwere Stichverletzungen zu. Als der jüngste Schweizer das Messer an sich riss, erlitt er leichte Schnittverletzungen am Arm. Mit derselben Waffe verletzte er laut der Zeitung offenbar seine beiden Kontrahenten lebensgefährlich respektive tödlich. Er erscheint deshalb als Hauptbeschuldigter vor Gericht.

Da noch keine rechtskräftigen Urteile vorliegen, gilt für alle die Unschuldsvermutung, wie Mediensprecher Wenzinger betont.

(bza)

veröffentlicht: 18. Juni 2024 08:39
aktualisiert: 18. Juni 2024 08:39
Quelle: ZüriToday

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