Zürich

Naturschutzprojekt: Flusskrebse finden neue Heimat im Sihlwald

Biodiversität

Im Sihlwald haben 40 Flusskrebse eine neue Heimat gefunden

· Online seit 24.09.2024, 04:45 Uhr
Flusskrebse verschwinden langsam aus Schweizer Gewässern. Ihr Lebensraum wird immer stärker bedrängt. Im Sihlwald wird nun etwas dagegen getan. Im Rahmen eines Projektes der Stiftung Wildnispark Zürich wurden vierzig Tiere in einem Bach ausgesetzt.
Anzeige

Flusskrebse sind in der Schweiz unter Druck. Invasive Arten und der Verlust ihres Lebensraums sorgen dafür, dass die Bestände der kleinen Lebewesen in den letzten 50 Jahren stark zurückgegangen sind, wie es auf der vom Bundesamt für Umwelt bereitgestellten Seite «Fischereistatistik.ch» heisst.

Im Nordwesten des Sihlwalds gibt es einen Ort namens «Chrebsächerli». Der Umweltingenieur Marc Furrer untersuchte im Jahr 2022 in einer Arbeit an der ZHAW, wie es mit der Flusskrebspopulation an besagtem Ort aussieht. Auch wenn er dabei keine Krebse mehr gefunden hat, stellte er fest, dass der Tomenrainbach, der oberhalb des «Chrebsächerli» entspringt, sich als Lebensraum für die Tiere eignet.

Vom Zimmerberg in den Sihlwald

Die Stiftung Wildnispark Zürich und der Naturschutzverein Sihltal haben deswegen am Samstag vierzig erwachsene Steinkrebse ausgesetzt, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Der Steinkrebs finde im Sihlwald gute Bedingungen, so Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich.

Die vierzig Tiere stammen aus der Region Zimmerberg. Rund zwei Drittel davon sind Weibchen, das andere Drittel ist männlich. Den Transfer an ihren neuen Lebensort hat Rolf Schatz vom Naturschutzverein Sihltal organisiert. Der Spezialist für Flusskrebse meint: «Wir müssen uns auch für Arten engagieren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sehr herzig aussehen.»

Projekt dauert bis 2028

Flusskrebse sind wichtig für das Ökosystem. Da sie Allesfresser sind, ernähren sie sich beispielsweise von abgestorbenen Pflanzen und toten Tieren. Gleichzeitig dienen sie grösseren Tieren als Nahrung. So beispielsweise den Hechten, Mardern, Füchsen, Fischottern oder Reihern. Zum Schutz der Flusskrebse hat der Bund schon 2011 einen Aktionsplan lanciert, der unter anderem die Ansiedlung von Krebsen vorsieht.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Es wird nicht das letzte Mal sein, dass im Sihlwald Flusskrebse ausgesetzt werden. Das ganze Projekt dauert insgesamt vier Jahre. Auch 2025 und 2026 werden wieder im Herbst Flusskrebse ausgesetzt. 2028 soll dann eine Schlusskontrolle zeigen, ob die Auswilderung im Sihlwald erfolgreich war.

veröffentlicht: 24. September 2024 04:45
aktualisiert: 24. September 2024 04:45
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch