Zürich

Organisatoren der Zürcher Rad-WM 2024 wollen Druck auf Verband aufsetzen

Bilanz

Organisatoren der Zürcher Rad-WM wollen Druck auf Verband aufsetzen

02.10.2024, 11:22 Uhr
· Online seit 02.10.2024, 09:47 Uhr
Die Organisatoren der Rad-WM in Zürich wollen nach dem tödlichen Unfall einer Nachwuchsfahrerin Druck auf den Weltverband aufsetzen. Nach ihren Berechnungen verfolgten 1,2 Millionen Personen die Rennen.

Quelle: SDA/ CH Media Video Unit / Ramonas Dosch-De Cesaris

Anzeige

Zum Unfallhergang wollten sich die Organisatoren zwar nicht äussern, wie sie am Mittwoch vor den Medien sagten. Die Untersuchung liege bei der Staatsanwaltschaft. Man sei nicht Partei, sondern nur Zulieferer von Informationen.

Über den Unfall sprachen die Organisatoren dennoch. So sagte Sportchef Olivier Senn, dass sich angesichts mehrerer tödlicher Unfälle im Radsport etwas ändern müsse. Er erwähnte etwa ein durchgehendes GPS-Tracking. Sollte die Untersuchung zeigen, dass das OK Fehler gemacht habe, «werden wir Verantwortung übernehmen».

Es gebe das Szenario, Rennen wegen schlechter Bedingungen abzusagen. Das sei in diesem Fall aber nicht Thema gewesen, sagte Senn. Er ergänzte auch, dass die Abfahrt, im Gegensatz zu einer anderen Teilstrecke beim Zeitfahren, im Vorfeld nicht auf Kritik gestossen war. Die Sicherheit sei auf höchstem Niveau gewesen. Dass solche Unfälle nicht bemerkt werden, sollte nicht passieren, es könne aber vorkommen, sagte Senn.

Braucht öffentliche Gelder

Zahlen konnte das OK noch nicht liefern. So ist offen, ob die Bilanz auch finanziell positiv ausfällt. Auf Kritik aus der Politik an den Kosten für die öffentliche Hand angesprochen, meinte Gesamtprojektleiter Daniel Rupf, dass entsprechende Kredite im Parlament angenommen wurden.

Auch die lange Dauer des Anlasses sei bekannt gewesen. Dass es die öffentliche Hand für ein solches Ereignis braucht, ist für Rupf klar: «Privat kann ein solcher Anlass nicht finanziert werden».

Das OK erlebte die Zusammenarbeit mit den Behörden positiv, Zürich habe gezeigt, dass es solche Grossveranstaltungen durchführen kann. Ein Verkehrskollaps sei nicht eingetroffen, sagte Rupf.

Neue Massstäbe bei Inklusion

Es sei nicht einfach, eine erste Bilanz zu ziehen. Der Tod von Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer werde aber immer mit dem Ereignis verbunden bleiben. Der Familie von Furrer sprach Rupf sein Beileid aus. In einer schwierigen Situation habe man die Rennen weiterführen müssen.

Doch vor allem das Rennen der Männer am Sonntag sei ein Radsportspektakel gewesen, sagte Rupf. In Bezug auf Inklusion habe die Rad-WM zudem neue Massstäbe gesetzt. Einzig unter der Woche hatte sich das OK mehr Zuschauer erhofft, gemäss Rupf sahen da im Schnitt 30'000 die Rennen.

Die erwähnten 1,2 Millionen Fans sind eine Schätzung, basierend auf Erfahrungen, sagte Rupf. Einzig an der engen Zürichbergstrasse sei das Zählen einfach gewesen.

(sda/osc)

veröffentlicht: 2. Oktober 2024 09:47
aktualisiert: 2. Oktober 2024 11:22
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch