Schock für Autofahrerinnen und Autofahrer an der Kappelergasse: Von den ursprünglich 17 Parkplätzen vor dem Lidl-Supermarkt sind nur noch fünf übrig. Die restlichen weissen Markierungen verdecken schwarze Streifen. Davon lassen sich manche Lenkerinnen und Lenker aber nicht einschüchtern: Am Donnerstagnachmittag waren mehrere Autos in den aufgehobenen Feldern parkiert.
Auf dem Portal «Inside Paradeplatz» war die Rede von «gekillten» Parkplätzen. Die Polizei habe vor dem Lidl in der alten Fraumünsterpost soeben ein Dutzend Parkplätze aufgehoben, behauptete das Portal am Freitag.
Autofahrer und Gewerbler gingen in den Kommentarspalten sofort an die Decke. Die Aufhebung von 70 Prozent der Parkplätze vor dem Lidl und an anderen zentralen Orten zeige eindrücklich, wie bereitwillig die Stadtspitze die Interessen der Bevölkerung und des Gewerbes opfere, um ihre ideologische Agenda durchzusetzen, behauptete ein User namens «Anti-Ideologe». Ein Hummer-Fahrer befürchtet: «Jetzt muss ich mit meinem Hummer zukünftig wohl 30 Minuten lang im Quartier herumfahren, um einen Parkplatz zu finden.» Und ein Gewerbler spottet, Zürich «doch gleich zur Fussgängerzone» zu machen.
«Temporär anders angeordnet»
Autofahrer und Gewerbler schieben jedoch unnötig Panik: Die Stadt hat nicht von einem Tag auf den anderen die beliebten Parkplätze aufgehoben. «Die Parkplätze wurden wegen der Rad-WM 2024 temporär anders angeordnet», stellt Nadja Häberli, Mediensprecherin der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich, auf Anfrage klar.
Während der Rad-WM ist das Stadthausquai von Mittwoch, 25. September, bis Sonntag, 29. September, jeweils von 5 bis 19 Uhr gesperrt. Neu könnten Autofahrerinnen und Autofahrer die Parkplätze über die Poststrasse, Fraumünsterstrasse erreichen, sagt Nadja Häberli. «Damit man in der Kappelergasse doch noch parkieren kann, mussten die Parkplätze längs angeordnet werden.» In der Folge bleibe kein Platz mehr für die restlichen Parkplätze.
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Nach der Rad-WM werden die Parkplätze laut Häberli wieder im ursprünglichen Zustand zur Verfügung stehen. «Die weissen Markierungen sind mit schwarzer Folie abgedeckt, die nach der Rad-WM wieder entfernt wird.»
Lidl reagiert überrascht
Für Lidl ist diese Ankündigung eine positive Überraschung. Die Parkplätze vor ihrer Filiale würden nur temporär reduziert, sagt Mediensprecher Sandro Kissayi. «Wir haben Verständnis für die ausserordentliche Situation in der Stadt und wünschen den Verantwortlichen erfolgreiche Renntage.» Lidl Schweiz sei über die Reduktion der Strassenparkplätze nicht informiert worden, was das Unternehmen bedauere.
Nadja Häberli von Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich kontert die Kritik damit, dass es im Vorfeld Signalisationen gegeben habe. «Diese wiesen auf die temporäre Parkplatzaufhebung während der Rad-WM hin.»