Zürich

Renitenter Rentner rammt Barriere bei Ikea Parkplatz in Dietlikon – Busse

Dietlikon

Rentner-Rüpel durchbricht Schranke von Ikea-Parkplatz

18.07.2024, 12:51 Uhr
· Online seit 18.07.2024, 12:49 Uhr
Sich bei der Ausfahrt hinter ein vorausfahrendes Auto zu klemmen und unter der Schranke mit durch zu rutschen ist kein guter Plan. Das musste auch ein 82-Jähriger bei der Ikea in Dietlikon feststellen. Die beschädigte Parkschranke kommt den Rentner teuer zu stehen – inklusive Strafbefehl.
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Ein 82-jähriger Ikea-Kunde verlor angesichts eines nicht funktionierenden Ausfahrtstickets bei der Parkschranke die Geduld. Kurzerhand fuhr er hinter einem anderen ausfahrenden Auto her. Diese Rechnung machte er aber ohne die Schranke.

Keine Sicherheitsgurte und kaputte Schranke

Die Schranke senkte sich nach dem korrekt fahrenden Auto, sodass der Rentner die Barriere rammte und einen Sachschaden von rund 300 Franken verursachte. Wie in dem Strafbefehl, den der Rentner kassierte, steht, versuchte er zwar mit seinem Ticket eine der drei Ausfahrtsschranken zu bedienen, jedoch erfolglos. Weiter habe er «wissentlich und willentlich» mit seinem Fahrzeug die Schranke gerammt. Ausserdem trug er bei der Aktion keine Sicherheitsgurte.

Wegen des Nichttragens der Sicherheitsgurte und geringfügiger Sachbeschädigung schickte das Statthalteramt Bülach dem Mann einen Strafbefehl. Hätte er die 560 Franken Busse und die 430 Franken Gebühren bezahlt, wäre die Sache vom Tisch gewesen, schreibt der «Zürcher Unterländer».

«Trickfilm ist Blödsinn»

Der Mann erhob stattdessen Einspruch und wollte den Fall vom Bezirksgericht Bülach beurteilen lassen. Zum Termin erschien er dann 30 Minuten zu spät und mit Wanderrucksack und Gehstock. Die Verspätung erklärte er damit, dass ihm nicht klar gewesen sei, wohin man ihn bestellt hatte.

«Ich bin gekommen, weil ich die viel zu hohe Busse nicht bezahlen kann», legte er dem Richter dar. «Für so einen Blödsinn habe ich keinen roten Rappen übrig. Das können Sie weitersagen.» Er lebe einzig von 2117 Franken AHV im Monat.

Mit den Videoaufnahmen konfrontiert erwiderte er: «Dieser Trickfilm ist absoluter Blödsinn. Das hätte Walt Disney besser gekonnt.» Als der Richter ihn fragte, ob er Beweise dafür habe, dass die Aufnahmen gefälscht seien, konterte er. Er fragte zurück, ob man beweisen könne, dass die Aufnahmen echt seien.

«Die Ikea ist für mich gestorben»

Der Mann fügte an: «Ich war ein sehr guter Ikea-Kunde, und nun machen die so ein Theater. Die Ikea ist für mich gestorben.» Ja, er habe eine Schranke eingedrückt, räumte er ein, aber diese habe ganz anders ausgesehen und habe in einem Nebengebäude gestanden: «Alles andere ist Fake», ergänzte er.

Auch als der Richter versuchte, dem Rentner verständlich zu machen, dass der Strafbefehl nicht durch Ikea, sondern durch das Bülacher Statthalteramt ausgestellt wurde, zeigte dieser keine Einsicht. Der Schuldspruch war unabwendbar für den Richter. Aufgrund der bescheidenen finanziellen Verhältnisse des Mannes senkte er die Busse aber auf 360 Franken und die Gebühren auf 330 Franken. Für den Gerichtsentscheid wurden dann nochmals 400 Franken fällig.

Zweites Parkvergehen innert weniger Monate

Nur drei Monate später flatterte dem Senior ein weiterer Strafbefehl ins Haus. Er hatte auf einem Behindertenparkplatz in Dübendorf parkiert und beim Wegfahren ein anderes Fahrzeug beschädigt, weil er es streifte. Der Park-Anarchist erhielt eine Rechnung in der Höhe von 1230 Franken. Daran, dass er gegen diesen Strafbefehl ebenfalls Einspruch erhoben haben soll, kann sich der Zürcher nicht mehr erinnern.

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(roa)

veröffentlicht: 18. Juli 2024 12:49
aktualisiert: 18. Juli 2024 12:51
Quelle: ZüriToday

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