Zürich

Schadstoff-Alarm wegen Quecksilber im Gartenareal Betschenrohr Schlieren

Schlieren

Gartenareal Betschenrohr in Schlieren mit Quecksilber belastet

19.09.2024, 12:20 Uhr
· Online seit 19.09.2024, 11:11 Uhr
Bodenuntersuchungen im Familiengarten Betschenrohr in Schlieren haben ergeben, dass der südwestliche Bereich des Areals mit Schadstoffen belastet ist. Deshalb hat der Kanton Zürich für diesen Bereich Nutzungseinschränkungen verfügt.
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Kürzlich durchgeführte Bodenproben haben ergeben, dass der südwestliche Bereich des Familiengartenareals Betschenrohr teilweise mit den Schwermetallen Quecksilber und Cadmium belastet ist, wie es in einer Mitteilung heisst. Eine akute Gefahr für die Gesundheit bestehe nicht. Um eine Gefährdung auf längere Sicht auszuschliessen, müssen jedoch vorsorgliche Massnahmen ergriffen werden.

Im Juni 2024 informierte die Stadt Schlieren bereits über den Schadstoff-Fund im nordöstlichen Teil des Familiengartenareals Betschenrohr. Daraufhin veranlasste die Stadt die Untersuchung des südwestlichen Areals.

Von Einschränkungen bis zum Verbot

Die jetzt getroffenen Massnahmen gelten für rund 45 Parzellen und betreffen den Anbau von Nahrungspflanzen sowie den Aufenthalt von Kindern auf den Böden. Je nach Höhe der Quecksilberkonzentration reichen sie von Empfehlungen für Vorsichtsmassnahmen über Nutzungseinschränkungen bis zu Nutzungsverboten. Zwei Karten zeigen die betroffenen Gebiete:

Grundwasser nicht betroffen

«Wir hatten uns für den südwestlichen Bereich das Areals bessere Ergebnisse erhofft», lässt sich Stadtrat Stefano Kunz in der Mitteilung zitieren. «Nichtsdestotrotz sind wir froh, dass wir nun Klarheit haben über die Belastungssituation und insbesondere die Gärtnerinnen und Gärtner nun wissen, woran sie sind.»

Die Stadt Schlieren will nun die neue Ausgangslage ganzheitlich beurteilen und die Optionen für die Zukunft und das weitere Vorgehen prüfen. Unter Einhaltung der verordneten Nutzungseinschränkung dürfen die Gärten weiter genutzt werden.

Im Grundwasser wurden keine erhöhten Schadstoffwerte festgestellt. Das daraus gewonnene Trinkwasser könne weiterhin ohne Einschränkung konsumiert werden.

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Ursache der Schadstoffbelastung ist unklar

Wenn Böden stark mit Schadstoffen belastet sind, können sie eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Dies gilt insbesondere dann, wenn Kinder auf ihnen spielen oder auf ihnen erzeugte Nahrungsmittel konsumiert werden, wie dies in den Familiengärten in Schlieren der Fall ist.

Die Ursache der Bodenbelastungen zu definieren, sei historisch bedingt sehr schwierig. Quecksilber kann über ganz unterschiedliche Wege in den Boden gelangen: Verbrennung von Abfällen und Kohle, Brandereignisse, Einträge aus der nahegelegenen Industrie über die letzten hundert Jahre, Ausbringen von Asche, Einsatz von Abfalldüngern, Klärschlamm oder schadstoffhaltigen Pflanzenschutzmitteln oder unwissentliche Einbringung schadstoffbelasteten Bodens.

Die Stadt Schlieten betont, dass das Areal seit fast 100 Jahren zum Gärtnern genutzt werde und der genaue Verursachungs-Zeitpunkt schwer zu bestimmen sei. «Dementsprechend wären allfällige pauschale Schuldzuweisungen an die heutigen Gartenpächterinnen und Gartenpächter fehl am Platz.»

(joe)

veröffentlicht: 19. September 2024 11:11
aktualisiert: 19. September 2024 12:20
Quelle: ZüriToday

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