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Blaue-Zone-Karte in Zürich: Besitzer von schweren Autos sollen mehr zahlen

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Besitzer von schweren Autos sollen mehr fürs Parkieren bezahlen

17.10.2024, 21:56 Uhr
· Online seit 17.10.2024, 15:44 Uhr
Die Stadt Zürich soll den Preis für ein Park-Abo in der blauen Zone vom Gewicht abhängig machen, fordert eine Parlamentskommission. Das heisst: je schwerer ein Auto, umso teurer der Parkplatz. Eine links-grüne Mehrheit will dem Plan im Gemeinderat zum Durchbruch verhelfen.

Quelle: ZüriNews / Je schwerer, desto teurer: Neue Parkkartenverordnung in Zürich / Beitrag vom Oktober 2024

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Die neue Regelung soll die bislang gültige Parkkartenverordnung ersetzen. Statt pauschal 300 Franken für eine Anwohnerkarte soll demnach das sogenannte «Bieler Modell» gelten. Viele Autofahrende würden damit das Anrecht auf eine blaue Karte verlieren, schreibt der «Tages-Anzeiger». Eine Karte würde es nur noch für jene geben, die an ihrer Wohnadresse keinen Parkplatz zur Verfügung haben.

Wer ein schweres Auto hat, muss draufzahlen

Zudem wäre der Einheitspreis Geschichte. Während der Stadtrat vorgeschlagen hatte, die Parkkarte für alle auf 540 Franken zu verteuern, wollen die Fraktionen von SP, GLP, Grünen und AL den Preis vom Leergewicht des Fahrzeugs abhängig machen. Der Kilopreis für E-Autos würde 30 bis 40 Rappen betragen, für Verbrenner und Hybrid-Fahrzeuge würde er bei 35 bis 45 Rappen liegen.

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Für ein durchschnittliches Auto in der Stadt Zürich mit E-Antrieb ergibt das laut Zeitungsbericht 546 Franken, für einen Benziner sind es 624 Franken. Die Bandbreite ist aber gross. Für einen Rolls-Royce Callinan, einem der schwersten in diesem Jahr neu eingelösten Benziner im Kanton Zürich, würde eine Blaue-Zone-Karte zum Beispiel 1130 Franken kosten. Ein SUV der Marke BMW würde an der 1000-Franken-Marke kratzen.

Nur Winterthur ist teurer

Die Kommissionsmehrheit, bestehend aus Grünen, GLP und SP begründet ihren Antrag mit diversen Entscheiden der Stadtzürcher Stimmberechtigten, zuletzt das Ja zu den Gegenvorschlägen zu den Klima-Initiativen. Die AL verlangte gar einen noch höheren Preis.

Im Vergleich mit anderen Schweizer Städten war Zürich mit seinen 300 Franken bislang eher günstig. Durch die neue Verordnung dürfte man zu einem teuersten Park-Standorte werden, insbesondere für schwere Autos. Immerhin: In Winterthur sind die Parkkarten im Durchschnitt mit 710 Franken noch teurer.

Differenziert sieht es beim Gewerbe aus. Statt 1200 bis 2400 Franken soll das lokale Gewerbe nur 1000 bis 1400 Franken für die erweitere Parkkarte bezahlen, findet die Kommission. Gewerbler von ausserhalb sollen davon nicht profitieren und den höheren Jahrespreis zahlen.

Die Debatte über die neue Parkkarte findet voraussichtlich am 30. Oktober im Gemeinderat statt. Danach kann das Referendum dagegen ergriffen werden.

(osc/sda)

veröffentlicht: 17. Oktober 2024 15:44
aktualisiert: 17. Oktober 2024 21:56
Quelle: ZüriToday

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