Zürich
Stadt Zürich

Jesus-Eklat: Zürcher GLP prüft Parteiausschluss von Ameti

Jesus-Eklat

Zürcher GLP behandelt Parteiausschluss von Sanija Ameti

11.09.2024, 17:21 Uhr
· Online seit 11.09.2024, 15:49 Uhr
Die Grünliberalen Kanton Zürich haben das von der Landespartei geforderte Parteiausschlussverfahren von Sanija Ameti gestartet. Dieser Prozess werde intern geführt und seine Zeit dauern, teilte die Kantonalpartei am Mittwoch mit. Der Parlamentssitzung vom Abend blieb Ameti fern.
Anzeige

«Der interne Prozess zur Behandlung des Anliegens der Grünliberalen Partei Schweiz wurde begonnen», heisst es in der Mitteilung. Dieser werde in Absprache mit den zuständigen Ebenen der Kreis- Stadt- und Kantonalpartei sowie der Stadtzürcher Gemeinderatsfraktion geführt.

Eine Aufarbeitung der Geschehnisse und eine korrekte Vorgehensweise werde ihre Zeit in Anspruch nehmen, schreibt die Zürcher GLP. «Verzögernd wirkt, dass ein persönlicher Austausch mit Sanija Ameti aufgrund der aktuellen Situation erschwert ist.»

Die weiteren Schritte würden nun intern geführt, um alle Beteiligten zu schützen und deren Persönlichkeitsrechte zu wahren. Die Öffentlichkeit werde zu gegebener Zeit über das Verfahren informiert.

Bei der Sitzung des Zürcher Stadtparlamentes vom Mittwochabend blieb Ametis Stuhl leer. Sie blieb der Sitzung fern. Fraktionserklärungen der anderen Parteien gab es zum «Fall Ameti» erstaunlicherweise keine

Schüsse auf Bild mit Jesus und Maria

Ameti hatte vergangene Woche auf Instagram Bilder veröffentlicht, die sie mit einer Pistole beim Schiesstraining zeigen, sowie ein von zahlreichen Schüssen durchsiebtes Bild mit Jesus und Maria. Die 32-Jährige entschuldigte sich daraufhin öffentlich für ihren Fehler – doch in den digitalen Medien gingen die Wogen bereits hoch.

Auch für die Parteileitung der GLP Schweiz war rasch klar: Ein Verbleib Ametis schade dem Ansehen der Partei, die Voraussetzungen für ein Ausschlussverfahren seien erfüllt. Das entsprechende Schreiben ist nun bei der GLP Zürich eingetroffen, wie diese am Mittwoch mitteilte.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Anfeindungen und Drohungen

Während sich die Zürcher GLP nun der Sache annimmt und diese umfassend aufarbeiten will, hatten die unüberlegten Schussabgaben für die Zürcher GLP-Politikerin und Co-Präsidentin von Operation Libero bereits Folgen.

Von der Parteileitung und aus dem Vorstand der GLP Kanton Zürich trat sie in Absprache mit der Kantonalpartei freiwillig zurück. Doch verlor sie umgehend auch ihre Arbeitsstelle bei einem Beratungsunternehmen. Mehrere Personen kündigten an, Anzeige wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit einreichen zu wollen. Nach Anfeindungen und Drohungen steht Ameti unter Polizeischutz.

Der Instagram-Beitrag von Sanija Ameti sei ein grosser Fehler gewesen, von dem sich die Grünliberalen in aller Form distanzierten, schreibt die Zürcher GLP in ihrer Mitteilung vom Mittwoch. «Dieser darf jedoch in keiner Weise zur Rechtfertigung physischer und verbaler Gewalt dienen.» In der Schweiz gebe es keinen Platz für jegliche Formen von Hass und Gewalt.

(sda/hap)

veröffentlicht: 11. September 2024 15:49
aktualisiert: 11. September 2024 17:21
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch