Eine watson-Leserin staunte Ende April nicht schlecht, als sie in der Migros am Limmatplatz in Zürich diesem Regal gegenüberstand:
In Grossbuchstaben prangt dort die Überschrift «Inkontinenz». Im Regal darunter stehen: Binden, Tampons, Intimseife, Periodentassen und Periodenunterwäsche. Produkte, die mit Inkontinenz nichts zu tun haben.
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Bei Inkontinenz handelt es sich um eine Blasenschwäche, wie das Universitätsspital Zürich ausführt:
Natürlich kann bei Inkontinenz eine Binde getragen werden, ein Tampon ist gegen Blasenschwäche allerdings herzlich nutzlos. Zudem sind die Produkte in der Mitte des Regals klar als Periodenprodukte gezeichnet.
Wo sind denn die Inkontinenzprodukte?
Die Inkontinenzprodukte sind auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar, da sie in ihrer Aufmachung stark den gewöhnlichen Binden gleichen. Sie befinden sich angrenzend an die Periodenprodukte:
Weitere Inkontinenzprodukte finden sich noch andernorts im Laden. Dort werden sie allerdings geschlechtsneutraler vermarktet und sind auch erst nach genauem Hinschauen als Inkontinenzprodukte erkennbar.
Die Migros nimmt Stellung
Auf Anfrage von watson erklärt die Mediensprecherin der Migros die irreführende Überschrift:
Sie betont:
Wann die Sortiments-Überschrift am Regal angepasst werden soll, schrieb die Mediensprecherin nicht.
Zwei Wochen nach der Anfrage bot sich in der Migros am Limmatplatz noch immer dasselbe Bild, weshalb watson nochmals nachhakte. Die Mediensprecherin wiederholte sich:
Die Umstellung der Sortiments-Überschrift am Regal werde folglich noch vorgenommen, heisst es in der Stellungnahme weiter. Eilig schien es die Migros damit allerdings nicht zu haben. Vergangene Woche schrieb sie:
watson-Userin hat kein Verständnis
Auch heute, eine Woche nach der Stellungnahme, stehen die Produkte noch immer unter der grossen Inkontinenzüberschrift.
Die watson-Leserin glaubt nicht an die geplante Änderung der Sortiments-Überschrift:
Sie findet auch, dass die Überschrift eine verzerrte Realität darstellt:
Dass die Migros so offen mit dem Thema Inkontinenz umgehe, sei ja zu begrüssen, so die watson-Leserin weiter. Es wäre allerdings ebenso wünschenswert und wichtig, Periodenprodukte als eigene Kategorie im Sortiment zu deklarieren. Denn: