Zürich
Stadt Zürich

Tempo 30 reicht Quartierverein Leutschenbach bei Schulhaus Thurgauerstrasse nicht

Widerstand

Quartier spricht von «Planungs-Debakel» bei Schulweg an Thurgauerstrasse

· Online seit 27.06.2024, 17:00 Uhr
Dass die Kinder nach den Sommerferien eine vierspurige Strasse überqueren müssen, um ins neue Schulhaus zu gelangen, stimmt die Interessensgemeinschaft Grubenacker schon lange missmutig. Das Massnahmenpaket zur Sicherheit der Kinder bezeichnen sie als «mager».
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Der Schulweg ins neue Schulhaus Thurgauerstrasse führt über die vielbefahrene gleichnamige Strasse. Quartiervertreter in Leutschenbach warnen bereits seit acht Jahren vor den Gefahren dieses Schulwegs. Um die Sicherheit zu gewährleisten, war eine Passerelle geplant, die über die vier Spuren führen sollte.

Das Schulhaus nimmt nach den Sommerferien seinen Betrieb auf, von den versprochenen Massnahmen inklusive Passerelle wurde noch nichts umgesetzt, kritisieren die Vertreterinnen und Vertreter. Das am Dienstag präsentierte Massnahmenpaket bezeichnen sie als «mager».

Temporeduktion und Fussgängerbrücke

Gegen die prominenteste Anordnung, Tempo 30 auf einem Teil der Strasse, wurde bereits Widerstand angekündigt. Die Temporeduktion soll zwar nur temporär bis 2025 gelten, bis die provisorische Fussgängerbrücke fertig sein soll.

Stephan Iten, Präsident der SVP Kreis 11 sagte an einer Informationsveranstaltung gegenüber TeleZüri, dass er mit massiven Staus rechne und nicht glaube, dass Tempo 30 auf dieser Strecke nur temporär eingeführt werde. Er befürchtet, die Stadt werde eine fixe Tempo-30-Strecke aus dem Abschnitt machen.

Begleitdienst vor und nach der Schule

Dort, wo die Brücke gebaut werden soll, befindet sich aktuell ein Rotlicht. Die Grünphase für Zufussgehende sei auf 28 Sekunden verlängert worden, heisst es beim Sicherheitsdepartement. Dies biete genügend Zeit, dass die Kinder die Strasse in einem Mal überqueren könnten. Weiter soll ein Begleitdienst zur Verfügung stehen, der die Kinder vor und nach der Schule beim Überqueren der Strasse unterstützen soll.

Viel Kritik von Quartier-Vertretern

Für die Vertreterinnen und Vertreter des Quartiers, reicht das nicht, wie sie in einem Schreiben mitteilen. «Die Kinder sind auf ihrem Weg zu Kindergarten und Schule schutzlos dem motorisierten Individualverkehr und den E-Bikes auf einer 4-spurigen Haupt-Einfalls-Achse nach Zürich ausgesetzt», heisst es. Es wird auch kritisiert, dass der geplante Begleitdienst wohl «tageszeitlich eng begrenzt und sich aus Ressourcengründen» nicht auf ewig aufrechterhalten lasse.

Aus Sicht des Sicherheitsdepartements reichten die eingeleiteten Massnahmen aus, sagt Sprecher Mathias Ninck gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Die Stadt macht, was möglich ist. Die Verantwortung für den Schulweg liegt aber bei den Eltern.»

(roa)

veröffentlicht: 27. Juni 2024 17:00
aktualisiert: 27. Juni 2024 17:00
Quelle: ZüriToday

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