Zürich

Vogelschwarm stürzt beim Escher-Wyss-Platz in den Tod

Mysteriöser Vorfall

Vogelschwarm stürzt beim Escher-Wyss-Platz in den Tod

13.02.2023, 11:30 Uhr
· Online seit 13.02.2023, 11:15 Uhr
Eine Passantin hat auf dem Boden beim Parkhaus Schiffbau 20 Girlitze entdeckt. Warum die Vögel in den Abgrund stürzten, ist nicht klar. Ein Biologe spekuliert über zwei Gründe, die dafür verantwortlich sein könnten.
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Letzte Woche hat eine Frau eine seltsame Situation entdeckt. Als sie beim Parkhaus Schiffbau am Escher-Wyss-Platz mit dem Velo unterwegs war, beobachtet sie, wie rund 20 Vögel mit grosser Geschwindigkeit Richtung Boden stürzten.

Die Frau habe darauf kontrolliert, ob einige Vögel überlebt hatten: «Ich fuhr hin, um zu schauen, was mit ihnen los war – doch da war ein Grossteil der Vögel schon tot», erzählt die Velofahrerin gegenüber 20 Minuten.

Sechs Vögel haben überlebt

Von den 20 Tieren sollen sich gerade noch sechs bewegt haben. «Ich habe dann immer wieder kontrolliert, wie es den überlebenden Vögeln geht. Sie haben rund eine Stunde lang gezittert – und sind dann einer nach dem anderen weggeflogen.»

Zeitgleich hat sie die Vogelwarte Sempach kontaktiert. Der Biologe Livio Rey konnte mittels Bildern sagen, dass es sich um Erlenzeisige, eine heimische Finkenart, handle. Für ihren Tod gebe es womöglich zwei Gründe – jedoch alles Spekulation.

Möglich sei, dass der Schwarm vor einem Greifvogel geflüchtet sei: «Der Sperber ist für Finken die grösste Gefahr. In ihrer panischen Flucht prallen sie manchmal sogar in Gebäude oder in den Boden», sagt Rey.

Greifvogelmarkierung ist nicht ausreichend

Eine andere These ist eine Kollision mit einer Glasscheibe. «Jährlich sterben in der Schweiz schätzungsweise mehrere Millionen Vögel nach einem Aufprall an Glasscheiben», sagt der Biologe gegenüber 20 Minuten.

Die aufgeklebten Greifvogelmarkierungen helfen da laut Rey nicht viel, denn die seien für die Vögel oft nicht erkennbar. «Da Vögel auch durch nur wenige Zentimeter grosse Öffnungen fliegen können, ist es wichtig, dass im Muster keine transparenten Flächen frei bleiben, die grösser als eine Handfläche sind.» Am besten seien Markerungen mit Streifen oder Punkten.

(joe)

veröffentlicht: 13. Februar 2023 11:15
aktualisiert: 13. Februar 2023 11:30
Quelle: ZüriToday

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