Mit hochsommerlichen Temperaturen startet das Züribiet in den September. Bis nächsten Donnerstag soll das Thermometer laut MeteoNews täglich auf heisse 30 Grad und darüber klettern. Der Zürichsee war bei der Messstation Oberrieden am Donnerstagmittag bereits knapp 25 Grad warm. Viele Zürcherinnen und Zürcher freuen sich über die verlängerte Badesaison.
Zugleich kommt bei manchen Badefreudigen Panik auf, sich im warmen Zürichsee auf das Saisonende hin noch Entenflöhe einzufangen. Wassertemperaturen über 23 Grad bieten ideale Bedingungen dafür (siehe Box). So kursieren in Badis Gerüchte über Schwimmer, die «jetzt voller Entenflöhe» sein sollen, nachdem der Zürichsee Mitte August sogar bis auf 28 Grad aufgeheizt hat.
«Symptome können deutlich heftiger ausfallen»
Tatsächlich kämpfen einige Badefans zurzeit mit den lästigen Stichen. «Vor allem am Wochenende beraten wir täglich einige Kundinnen und Kunden mit Entenflöhen», sagt Yves Platel, Co-Geschäftsführer der Amavita Bahnhof Apotheke HB Zürich. Die Nachfrage nach Produkten und die Anzahl Fälle seien dieses Jahr aber nicht aussergewöhnlich hoch. «Die Wassertemperaturen waren bis spät im Sommer für die Larven zu kalt.»
Am Universitätsspital Zürich (USZ) können sich Patientinnen und Patienten bei einem akuten Hautproblem online beraten lassen, indem sie ein Foto der betroffenen Hautstelle schicken. «Bis jetzt haben wir in den letzten Wochen in rund fünf Fällen die Diagnose Entenflöhe gestellt», sagt Christian Greis, Oberarzt an der Dermatologischen Klinik des USZ. Häufig hätten sich die sogenannten Papeln auf Unterschenkeln ausgebreitet.
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Wer schon einmal Entenflöhe hatte, ist dagegen alles andere als immun. «Bei Personen, die zum zweiten Mal mit Entenflöhen in Kontakt kommen, können die Symptome deutlich heftiger ausfallen», sagt Christian Greis. Im schlimmsten Fall sei der Juckreiz derart ausgeprägt, dass die Betroffenen nachts nicht mehr schlafen könnten. Das Problem lasse sich mit speziellen Tabletten und Salben aber gut behandeln.
«Sicherlich nochmals Temperaturen über 24 Grad»
Möglich ist, dass die Nachfrage nach Mitteln gegen das lästige Jucken zunimmt. «In den Nachmittagsstunden werden die Seen an der Oberfläche in den nächsten Tagen sicherlich nochmals Temperaturen über 24 Grad erreichen», sagt Isabelle Rüegg, Mediensprecherin der Baudirektion des Kantons Zürich. Entenflöhe könnten daher nochmals ein Thema werden.
Dies ist aber kein Grund, aus Angst vor dem juckenden Hautausschlag auf einen Schwumm im See zu verzichten. «Vor allem im warmen seichten Wasser besteht die Gefahr, mit Entenflöhen in Kontakt zu kommen», sagt Christian Greis.