Quelle: ZüriToday / Silja Hänggi (24. Juni 2022)
Bilder der Zerstörung durch Gewitter und Überschwemmungen – sie häuften sich in den vergangenen Jahren. Es scheint, als werde das Wetter extremer. Ist dem auch wirklich so?
«Ja», sagt Roger Perret von «MeteoNews». Er meint: «Heftige Wetterereignisse werden häufiger.» Dies sei statistisch nachweisbar. Nicht nur bei Gewittern, sondern auch in Form von grosser Hitze, langer Trockenheits-Phasen und starken Niederschlägen.
So gesehen letzte Woche:
Die Erklärung dafür sei relativ einfach. «Es wird wärmer und die Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen», sagt der Meteorologe. Dadurch gäbe es deutlich mehr Energien in der Luft, welche sich folglich öfters und stärker entladen würden.
Auch in diesem Juni wurden erneut sehr hohe Temperaturen gemessen. Wie «MeteoNews» in einer Mitteilung schreibt, betrug die Abweichung im langjährigen Mittel rund drei Grad. Damit ist der Juni 2022 der zweitwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Nur im Rekordjahr 2003 war es noch heisser.
«Die zunehmenden Unwetter sind eine Folge des Klimawandels»
Die Hauptschuldige, für die zunehmenden Energien in der Luft, sei schnell gefunden: die globale Klimaerwärmung. «Die zunehmenden Unwetter sind eine Folge des Klimawandels», fasst Perret zusammen. Diesen Trend zu stoppen, sei schwierig. «Dafür müssten die Treibhausgas-Ausstosse rasch gesenkt werden», sagt er.
Ob es auch in diesem Jahr wiederum zu zerstörerischen Unwettern kommen wird, könne nicht gesagt werden. Der Respekt davor sei in der Bevölkerung jedoch spürbar. Roger Perret wird deshalb auch öfters auf diese Thematik angesprochen: «Gewitter sind für die Leute faszinierend. Umso häufiger sie sind, desto mehr Anfragen erhalte ich.»
(red/jaw)