Quelle: ZüriToday / Robin Luijten
Hinter Rehmasken versteckt
posierten die Besetzer auf dem Dach und wollten so den Abriss einer
Liegenschaft an der Römerstrasse in Winterthur verhindern. Damit die Polizei
die Besetzung nicht allzu schnell beendet, verbarrikadieren die Besetzer den Eingang
sowie den Aufstieg in den zweiten Stock. Die Polizei musste die Besetzer
schliesslich mithilfe einer Autodrehleiter der Feuerwehr vom Dach holen. Zwei
Frauen und zwei Männer mit Rehmasken wurden festgenommen und verbrachten zwei
Tage in Haft. Dies geschah anfangs September.
Geldstrafen für Rehmasken-Aktivistinnen
Nun haben die Aktivisten die
Rechnung für die Besetzung erhalten, wie aus den Strafbefehlen gegen die 22-
und 27-jährigen Frauen und die beiden 31-jährigen Männer hervorgeht. Die
Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland verurteilt sie zu bedingten Geldstrafen. Die
Frauen wurden zu je 40 Tagessätzen à 30 Franken, total also 1200 Franken und
einer Busse von 300 Franken verurteilt. Die Strafen aller Beteiligten
reduzieren sich um die zwei Tag Haft, dies entspricht je 60 Franken. Die
Verfahrenskosten belaufen sich bei allen auf 800 Franken. Auch diese müssen die
Besetzerinnen bezahlen.
Höhere Strafen für Wiederholungstäter
Die beiden an der Hausbesetzung im September 2022 beteiligten jungen Männer besetzten nicht zum ersten Mal ein Haus. Im Sommer 2021 verschafften sich die beiden 31-Jährigen Zutritt zur ehemaligen Klostermühle auf dem Gelände der Firma Rieter in Winterthur-Töss. Als die Stadtpolizei Winterthur damals vor Ort eintraf, kam es zur Strassenschlacht. Die Besetzer beschossen die Polizei mit Feuerwerk, diese reagierte mit Gummischrott. Am Ende verhaftete die Polizei 14 Personen, darunter auch die Rehmasken-Hausbesetzer.
Entsprechend fallen die
Geldstrafen der Aktivsten im jüngsten Fall höher aus, als jene ihrer
Kolleginnen. Die Männer wurden zu je 45 Tagessätzen à 30 Franken verurteilt.
Ihre Strafen aus der Rieter-Besetzung bleiben aufgeschoben, die Probezeiten
werden jedoch um je ein Jahr verlängert. Dazu kommen wie bei den Besetzerinnen
je 800 Franken Verfahrenskosten.
Besetzer wollen weiter kämpfen
Auf ihrem Instagram-Account
«Villa K lebt», machen die Besetzer klar, dass es nicht ihre letzte
Besetzung gewesen sein dürfte. Auf Fotos posieren sie im Wald, wiederum in
Rehmasken. Dazu schreiben die Besetzerinnen «Jetzt heisst es, erstmal
Rehgenerieren» und «Die Rehs haben noch immer voll Bock auf Rehvolten
- bis zur Rehvolution!»