Zürich

«ZH 100» oder «BE 1»: Das steckt hinter der Faszination für tiefe Kennzeichen

«ZH 100» oder «BE 1»

«Plate Spotter»: Deshalb faszinieren tiefe Kennzeichen

21.11.2022, 10:27 Uhr
· Online seit 17.11.2022, 14:41 Uhr
Vorletzte Woche haben sogenannte «Plate Spotter» im Züribiet für das Kennzeichen «ZH 100» tief in die Tasche gegriffen. Auch sonst sind hierzulande viele tiefe Nummernschilder im Umlauf – und sorgen immer wieder für spektakuläre Auktionen.

Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 3. November 2022

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Erst kürzlich wurde im Kanton Zürich das Kennzeichen «ZH 100» versteigert. Es ging am 9. November für 226'000 Franken weg und erzielte einen kantonalen Rekord. Der Schweizer Rekord liegt bei 233'000 Franken – für das Nummernschild «ZG 10».

Und am Mittwoch hat auch die tiefste Berner Autonummer seinen Besitzer gewechselt. Das erste Mal seit rund 70 Jahren ist «BE 1» nicht mehr im Besitz von Nova Taxi. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart – er liegt wohl zwischen 170'000 und 200'000 Franken.

«Plate Spotter» spienzeln auf tiefe Nummernschilder

Wer nimmt so viel Geld für ein Kennzeichen in die Hand? Die Käuferinnen und Käufer wollen oft nicht an die Öffentlichkeit. Etwas Licht ins Dunkle bringen kann dafür Stefan Hotan. Als Vereinspräsident der Interessengemeinschaft Kontrollschilder kennt er sich mit der Schweizer «Plate Spotter»-Szene bestens aus. «Mich haben schon immer Zahlenbilder mit tiefen Ziffern fasziniert», erklärt er auf Anfrage.

«Es gibt einige Leute, die nur darauf warten, bis ein tiefes und historisches Kontrollschild zum Verkauf steht und dementsprechend bereit sind, einen hohen Betrag zu bezahlen», sagt Hotan. Das Hobby könne man aber nicht an einem Typ festmachen. «Es gibt sowohl Firmen wie auch Privatpersonen, die für tiefe Kontrollschilder derart grosse Emotionen empfinden und solche Beträge zahlen», erklärt er.

Nummernschild-Jäger auf Instagram

«Plate Spotter» kaufen die Nummernschilder nicht nur, sondern sind – wie der Name schon verrät – auch scharf darauf, die tiefen und aussergewöhnlichen Kennzeichen ausfindig zu machen. Auf Instagram finden sich verschiedene Kanäle, die ausschliesslich solche Autonummern posten.

Trotz allem: Im internationalen Vergleich können auch die Schweizer Top-Gebote nicht mithalten. Im Ausland werden Schilder zum Teil für mehr als fünf Millionen Franken verkauft. «In der Schweiz sind wir bei den Preisen im Jahr 2000 stecken geblieben», findet der Experte. «Bei der Kaufkraft ist noch Luft nach oben.»

(red.)

veröffentlicht: 17. November 2022 14:41
aktualisiert: 21. November 2022 10:27
Quelle: ZüriToday

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