Die Kirchen beteiligten sich an einer europaweiten Aktion. Aufgerufen dazu hatten die Bauverantwortlichen der grossen Kathedral- und Domkirchen Europas. In Zürich beteiligten sich die katholischen Pfarreien laut Mitteilung von Katholisch Stadt Zürich an der Aktion.
Das Basler Münster hat sich mit dem Erklingen der sogenannten Papstglocke an der Aktion beteiligt, wie die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt mitteilte. Es ist die tiefste Glocke im Münster, die sonst nie alleine läuten würde.
Das Basler Münster hat gemäss Angaben der Kirche zudem die Friedenslicht-Fackel wieder angezündet. Das Friedenslicht brenne sonst nur im Dezember. Bis Ende der Basler Fasnacht von kommender Woche werde das kleine Licht vor dem grossen Münster rund um die Uhr zum Frieden in Europa aufrufen.
Sieben Minuten für sieben Kriegstage
In Bern läuteten am Mittag die Münsterglocken sieben Minuten lang - eine Minute für jeden bisherigen Kriegstag in der Ukraine.
Etwa 30 Personen verfolgten das Geläut auf dem Münsterplatz. Wie auf dem Platz eine kleine Umfrage eines Keystone-SDA-Reporters ergab, wussten einige von ihnen vom Spezialgeläut und kamen extra deswegen zum Münster. Andere waren zufällig da und genossen an der Sonne ihr Mittagessen.
Ein Mann war extra aus Grosshöchstetten, einem Ort am Eingang zum Emmental, angereist. Er habe eigentlich nichts mit der Kirche am Hut, sagte er. Doch sei das Geläut ein kleines Zeichen gegen den Krieg, das er gut finde. Gegen den Krieg wären viel mehr solche Zeichen wie diese Glockengeläut vonnöten, so der Mann.
An einem normalen Mittag läutet im Turm des Berner Münsters nur die sogenannte Mittagsglocke, wie es bei der Münster-Kirchgemeinde auf Anfrage hiess. Am Donnerstagmittag erklangen alle sieben.
Solidarität mit Bedrängten und Opfern
Das Läuten sei ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen, «die diesen Krieg aushalten und um ihr Leben bangen müssen, die den Widerstand gegen eine Übermacht organisieren müssen, die vor dem Krieg fliehen müssen, die den Mut haben, gegen die Kriegstreiber in ihrem Land zu protestieren und die in den Ländern leben, die unmittelbar von diesem Krieg betroffen sind.» Auch an die Toten aller beteiligter Länder sollte das Geläut erinnern, wie die Europäische Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister in ihrem Aufruf schrieb.
Bereits am Mittwochabend erklangen vielerorts Kirchenglocken im Rahmen einer anderen Solidaritätsaktion für die Ukraine.
(sda/hap)