Wenn du häufig im Internet unterwegs bist, kennst du es sicher: Bevor du auf eine Website kannst, musst du auf eine Box klicken, die sagt: «Ich bin kein Roboter».
Kacheln mit Brücken, Strassenschildern oder Hydranten auswählen
Falls dem Programm das nicht reicht, gilt es, Bilder anzuschauen und Strassenschilder, Autos, Motorräder, Feuerhydranten, Ampeln oder Brücken zu identifizieren. Du machst es und fragst dich: Soll ich die Box mit den zwei Pixeln der Strassenschildstange auch auswählen? Die Antwort: Es ist egal.
Denn natürlich ist es nicht so, dass Roboter auf den Bildern nicht erkennen könnten, worum es sich dabei handelt.
Wie genau die Tests funktionieren, ist nicht restlos geklärt, da die Programmierenden dies geheim halten, damit sie nicht so einfach ausgetrickst werden. Allerdings vermuten viele in Foren des Internets, dass das Programm analysiert, wie sich der Cursor über die Website bewegt.
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Mausbewegungen geben Aufschluss
Ein Roboter würde mit der Maus jeweils den kürzest möglichen Weg zu den Bildern wählen. Und ein Mensch? Na ja, der fährt meist wie wild über den Bildschirm, bevor er oder sie sich für ein Bild entscheidet.
Bei dem Test handelt es sich übrigens um einen Captcha. Das steht für die etwas unhandliche englische Bezeichnung «completely automated public Turing test to tell computers and humans apart» (vollautomatischer öffentlicher Turing-Test zur Unterscheidung von Computern und Menschen). Ursprünglich bestand der nur darin, ein etwas unleserliches Bild zu entschlüsseln. Klingelt da was?
2014 entwickelte Google ein Programm, dass 99 Prozent dieses Captchas entschlüsseln konnte. Übrigens besser als viele Menschen. Dort lag die Entschlüsselungsrate bei nur 33 Prozent.
Kein Bot schaut Videos von surfenden Hunden
Dies führte dazu, dass die Programmierenden immer neue Tests entwickeln mussten. Wo wir wieder bei der Box mit dem Häckchen sind, bekannt als «reCaptcha» – das übrigens mittlerweile auch Alphabet (dem Google-Konzern) gehört. Denn neben der bereits erwähnten Analyse der Maus-Bewegung, untersucht dieser Test deinen Browser-Verlauf. Dieser zeigt deutlich, ob es sich bei dem User um eine Person oder einen Bot handelt.
Denn kein Bot googelt den eigenen Namen, sucht Bilder von Donald Trump als Kind oder schaut Videos von surfenden Hunden. Ach, du hast dafür niemals deine Zustimmung gegeben? Oh doch: Check Googles Privatsphäre-Einstellungen. Ausserdem akzeptierst du wohl auf beinahe jeder Website, die du besuchst, deren Cookie-Tracking. Aber das ist eine andere Geschichte.